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100 Jahre Wiener Werkstätte


  KUNSTHANDEL PATRICK KOVACS
 
23.10. - 20.12.03

 

 


JOSEF HOFFMANN – Inspirator der Wiener Moderne

Josef Hoffmann und die Wiener Werkstätte – ein Thema, das im Jahr 2003 durch das Gründungsjubiläum der Wiener Werkstätte besondere Aktualität erfährt.

Wer war Josef Hoffmann? Wie ist seine Stellung innerhalb der Wiener Werkstätte zu definieren und wie wirkt sich sein Schaffen auf die gesamte Wiener Moderne aus? – Dies alles sind Fragen, mit denen sich der Kunsthandel Patrick Kovacs in seiner hauseigenen Herbstausstellung auseinandersetzen wird.

Aus dem reichen Oeuvre Hoffmanns werden u. a. ausgeführte Entwürfe für Projektarbeiten der Wiener Werkstätte gezeigt (z. B. Sanatorium Purkersdorf, Cabaret Fledermaus, diverse Privathäuser). Diesen ausgewählten Exponaten werden Objekte nach Entwürfen seiner Wiener Zeitgenossen gegenübergestellt.

Um das Formenrepertoire Josef Hoffmanns und vor allem auch der Wiener Werkstätte greifbar zu machen, werden neben Möbelstücken natürlich auch Kunsthandwerksobjekte aus verschiedenen Materialien (Metall, Keramik, Papier, Leder) zu sehen sein.

Möbel: Josef Hoffmann
  Adolf Loos
  weitere Wiener Künstler
   
Kunsthandwerk: Keramik
  Glas
  Metall
  Papier
  Leder
  Werkstätte Hagenauer

Einen weiteren Schwerpunkt dieser Herbstausstellung bildet die erstmalige Präsentation des bislang unveröffentlichten Teilnachlasses Bertold Löfflers.

Löffler (1874-1960), Mitbegründer der Wiener Keramik, war ebenfalls ein Künstler der Wiener Werkstätte. Sein reichhaltiges Gesamtwerk beinhaltet Schmuckentwürfe, Keramiken und Buchillustrationen, um nur einige zu nennen.

Die Möbel des Sanatoriums Purkersdorf
"Die sprudelnde Erfindungskraft Hoffmanns schüttelt alle erdenklichen kleinen und großen Bequemlichkeiten und Zweckmäßigkeiten aus dem Ärmel"
(Aussage Ludwig Hevesis nach einem Besuch im Sanatorium Purkersdorf 1909)

Mit dem Auftrag für die Erweiterung und Ausstattung der Kur- und Wasserheilanstalt "Sanatorium Westend" war es der Wiener Werkstätte bereits in ihrem Gründungsjahr 1903 möglich, ihre Idee des "Gesamtkunstwerks" Wirklichkeit werden zu lassen. Josef Hoffmann übernahm die Leitung des Projekts. Auf ihn gehen der Großteil der Ausstattung sowie die architektonischen Entwürfe für das Gebäude zurück.

Sitzmaschine
Josef Hoffmann, 1904
Jacob & Josef Kohn

Die von Josef Hoffmann speziell für Purkersdorf entworfene "Sitzmaschine" wurde in weiterer Folge zu einem seiner berühmtesten Möbelentwürfe. Die Möbelmanufaktur J. & J. Kohn übernahm die Ausführung unter der Modellnummer 670. Ursprünglich hatte das Möbel eine abnehmbare Sitzpolsterung, um den Patienten mehr Sitzkomfort zu gewährleisten.

Armlehnstuhl
Josef Hoffmann, um 1905
Jacob & Josef Kohn

Hoffmann entwarf diesen Sesseltypus – allerdings ohne Armlehnen – für den Speisesaal und die Veranda des Sanatoriums. Die Firma J. & J. Kohn nahm den Stuhl 1907 in ihrem offiziellen Verkaufskatalog auf und ergänzte ihn durch einen dazupassenden Armlehnstuhl, eine Sitzbank sowie einen Tisch zu einer einheitlichen Sitzgarnitur.

Tisch
Josef Hoffmann, um 1905
Der im höchsten Grad funktionell gestaltete Tisch entspricht den Gestaltungsprinzipien Josef Hoffmanns, die er mit folgendem Ausspruch – das Arbeitsprogramm der Wiener Werkstätte betreffend – manifestiert: "Wir gehen vom Zweck aus, die Gebrauchsfähigkeit ist uns erste Bedingung, unsere Stärke soll in guten Verhältnissen und in guter Materialbehandlung bestehen".

Dennoch wurden die seitlichen Laden in späterer Zeit für noch einfachere Handhabung in die Front des Tisches verlegt.