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Rudi Stanzel

Made in China


Galerie Ulysses
 23.01. - 03.03.2007

Vernissage: am Dienstag, den 23. Jänner 2007, um 19.00 Uhr


„Nichts kann meine Arbeit beeinflussen.“ sagt Rudi Stanzel gern und auch nach Reisen behauptet er, dass fremde Eindrücke seine Bilder nicht verändern würden. Doch so ganz stimmt das nicht.  Zwar bleibt Stanzel seinem reduzierten Farben- und Formen-Vokabular - Linien und Rechtecke, Schwarz, Weiß und alle Grauschattierungen - treu, aber durch die Auseinandersetzung mit anderen Kulturen stößt er auch auf andere Materialien.  Aus ihrem kulturellen Zusammenhang gerissen und/oder entfremdet, fließen sie fast wie selbstverständlich in seine Bilder ein.

So entdeckte er während eines mehrmonatigen Arbeitsstipendiums in Indien – bekanntermaßen berühmt für seine Seidenstoffe - die grob gewebte Matka-Seide für seine Kunst:  als Farbfläche und als Zitat der Leinwand-Struktur.

Im Frühjahr 2006 lebte und arbeitete Rudi Stanzel zwei Monate auf Einladung des „Ningbo Museum of Art“ in einem Gastatelier in Ningbo, vier Zugstunden südlich von Shanghai.  Sein Interesse fiel auf die sehr alte, traditionelle Kunst der Tuschemalerei.  Tusche und handgeschöpftes, extrem dünnes Reis-Papier wurden seine „chinesischen Materialien“; er brach die chinesische Tradition mit seiner abstrakt-konkreten Formensprache und mit westlichen Materialien wie Acryl und Leinwand. 

Rudi Stanzel  klebte Streifen aus sehr zartem Reis-Papier auf die Leinwand – weißes Acryl war gleichermaßen Hintergrund und Klebstoff.  Diese in Tusche getränkten Balken geben seinen Bildern eine neue Ästhetik, obwohl er sein minimalistisches Vokabular beibehalten hat.