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Markus Prachensky

Senatus Consultum


  Galerie Ulysses
  24.01. - 18.03.2006

Vernissage: am Samstag, den 21. Jänner 2006, um 11.00 Uhr


Immer war ich begeistert von Rom, seinen Bauten, seinen Hügeln, der Umgebung, dem Ernst und der Fröhlichkeit der Stadt. Der Reiz der Antike, der sich zuerst scheu verweigert, dann sich dem Wissenden aber mehr und mehr erschließt, ist ein Faszinosum, dem ich im Laufe der Jahre erlegen bin - wissentlich und voll Absicht“: schrieb Markus Prachensky vor einem Jahr anlässlich seiner Ausstellung Senatus Populusque Romanus in der Galerie Ulysses.

Rom, die römische Kultur, haben den österreichischen Maler Markus Prachensky sein gesamtes künstlerisches Schaffen hindurch fasziniert. Jedes Jahr reist er zumindest einmal in die Ewige Stadt, um sich von der römischen Architektur, von der römischen Kunst - und von der römischen Lebensweise inspirieren zu lassen.

Markus Prachensky, geboren 1932 in Innsbruck als Sohn eines Architekten und Künstlers, ist eine der führenden Persönlichkeiten der österreichischen Nachkriegs-Avantgarde; er wird in einem Atemzug mit Jackson Pollock, Franz Kline, auch Mark Rothko genannt. Er studierte in Wien Architektur und Malerei; seine abstrakte Formsprache ist immer auch von architektonischem Denken und Sehen beeinflusst.

Prachenskys Vokabular: Farbe und Form. Anfangs geometrisch und von Mondrian beeinflusst; später, ab 1956 entwickelte er seine abstrakt-expressive Bildsprache. Entsprechend der formalen Expression setzte er jahrelang nur ein vehementes, zur Auseinandersetzung zwingendes Rot, ehe zum Rot auch Schwarz, Grün und Gelb auf die Leinwand kam. Südliche Landschaften, die Farben und Formen Italiens, Felder in Sardinien, megalithische Dolmen, Tempel in Ägypten, Felsschichtungen, Insellandschaften inspirieren ihn zu seiner präzisen malerischen Arbeit, die bestimmt ist durch die Reihenfolge der Farben im zeitlichen Ablauf, die breiten, kraftvollen Pinselschwünge, die dynamische Gestik. Seine Zeichen und Gebilde sind keine „Abbildungen“ der Wirklichkeit, wenngleich er sie nach den Orten der Entstehung oder der Erinnerung benennt: Bali trumpet. Amanpuri. Hongkong Ramble. Cinque Terre. Etruria.

Senatus Consultum heißt nun sein jüngster Zyklus, der ab 21. Jänner 2006 in der Galerie Ulysses präsentiert wird:

„S.C. – diese zwei Buchstaben findet man auf den Revers-Seiten aller römischen Münzen. Sie bedeuten, dass diese Münzen vom Senat genehmigt und mit dessen Erlaubnis geprägt wurden.
Meine Bilder der Serie Senatus Consultum kann man zum Teil auf römische Münzbilder zurückführen, die Motive der Bilder sind aber frei erfunden, jede Ähnlichkeit mit realen Objekten ist rein zufällig - doch mit voller Absicht des Malers!“

so kommentiert der Künstler selbst seine radikalen Kompositionen und Schichtungen aus einigen wenigen Rot-Tönen auf schwarzem Grund.

Andrea Schurian