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KAREL APPEL


  Galerie Ulysses
 04.09. - 25.10.2002

 

Eröffnung: am Dienstag, den 03. September 2002, um 19.00 Uhr


Die GALERIE ULYSSES zeigt unter dem Titel Mutation in Motion die neuesten, im Jahr 2002 entstandenen Gemälde von KAREL APPEL.

Karel Appel gilt als einer der interessantesten und vielseitigsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Seine Werke befinden sich in allen namhaften Museen der Welt. International bekannt wird er in den späten vierziger Jahren, als Mit-begründer der legendären, avantgardistischen Künstlergruppe COBRA.

Im Jahr 1950 übersiedelt Karel Appel nach Paris, weil er sich von Frankreich eine offenere und tolerantere Auseinandersetzung mit seiner Kunst erwartet. Sein abstrakt expressionistischer Stil hatte in seiner Heimat Holland für Empörung und Ablehnung gesorgt. Kubismus und Konstruktivismus waren für die junge Künstlergeneration überholt; das menschliche Individuum in seiner psychischen Empfindung wird in den Vordergrund gerückt und die formal-analytische Auseinandersetzung mit dem Gegenstand bis zur Auflösung in der abstrakten Bildsprache abgelehnt. Emotionalität, Intuition und Unmittelbarkeit sind die Ausgangspunkte für eine von ArtBrut und aussereuropäischer Kunst be-einflussten Malweise.

Im Jahr 1957 bezieht Appel ein Atelier in New York und lernt die abstrakten Expressionisten wie Franz Kline und Sam Francis kennen. Seine Bilder werden immer schwungvoller, dynamischer und geprägt von einer intensiven Farbigkeit. 1960 wird ihm als jüngstem Künstler der Guggenheim International Award verliehen. Appels Arbeiten werden nun einer breiten Öffentlichkeit bekannt.

In monumentalen Gemälden setzt er sich mit den Themen Natur und Umwelt auseinander. Auch Frauenakte sind wieder ein Thema. Seit den neunziger Jahren gewinnt die Landschaft in seinem Werk eine neue Dimension. In seinem toskanischen Atelier entstehen Bilder mit starker Naturbezogenheit, aber in einer freien, abstrakten Malweise.

Die Arbeiten, die in der Galerie Ulysses bis zum 25. Oktober gezeigt werden, sind alle im Jahr 2002 entstanden. Es sind Landschaftsbilder, die er in seiner eigenständigen und unverwechselbaren Art zu farbstarken, eindrucksvollen Bildern weiterentwickelt.

Biographische Daten

1921 Geboren in Amsterdam als Sohn eines Friseurs.
1936 Malunterricht bei seinem Onkel, einem impressionistischen Landschafts- maler.
1942 - 44 Königliche Akademie der Bildenden Künste in Amsterdam, Studium der altägyptischen und antiken Kunst.
1947 Skulpturen aus Holzlatten,Schrottmaterial und Leinensäcken.
1948 Gründung einer experimentellen niederländischen Künstlergruppe in Amsterdam. Reise nach Paris, wo er gemeinsam mit belgischen und dänischen Künstlern die Avantgarde Gruppe COBRA gründet. Vorbilder sind Jean Dubuffet und die Art Brut.
1949 Die internationale Ausstellung für experimentelle Kunst im Stedelijk Museum in Amsterdam bekommt vernichtende Kritiken.
1950 Übersiedlung nach Paris.
1953 Erste Einzelausstellung im Palais des Beaux-Arts in Brüssel.
1957 Übersiedelung nach New York, Kontakte mit den Abstrakten Ex- pressionisten, u.a. Willem de Kooning und Sam Francis. Die Leinwand wird für Appel zum malerischen Aktionsfeld. Reisen nach Kalifornien und Mexiko.
1960 Appel bekommt als jüngster Künstler den Guggenheim International Award.
1964 Teilnahme an der documenta 3 in Kassel.
1976 Gemeinschaftsarbeiten mit Pierre Alechinsky.
1982 Zusammenarbeit mit dem Dichter Allan Ginsberg, es entstehen grossformatige Bildgedichte.
1987 Zusammenarbeit mit dem japanischen Choreographen und Tänzer Min Tanaka. Das Ballett Can we Dance a Landscape? wird in New York und Amsterdam aufgeführt.
2001 Zu Appels 80.Geburtstag - große Werkschauen im Stedelijk Museum in Amsterdam, dem Cobra Museum in Amstelveen und dem Gemeente- museum in Den Haag.
2002 Retrospektive im Kunstforum der Bank Austria in Wien.
Appel lebt heute abwechselnd in verschiedenen Ländern, u.a. in Amerika und bezeichnet sich selbst gerne als Staatenloser, als Wanderer zwischen Zeit und Raum.