Die GALERIE ULYSSES zeigt unter dem Titel Mutation in Motion die
neuesten, im Jahr 2002 entstandenen Gemälde von KAREL APPEL.
Karel Appel gilt als einer der interessantesten und vielseitigsten
Künstler des 20. Jahrhunderts. Seine Werke befinden sich in
allen namhaften Museen der Welt. International bekannt wird er in
den späten vierziger Jahren, als Mit-begründer der legendären,
avantgardistischen Künstlergruppe COBRA.
Im Jahr 1950 übersiedelt Karel Appel nach Paris, weil er
sich von Frankreich eine offenere und tolerantere Auseinandersetzung
mit seiner Kunst erwartet. Sein abstrakt expressionistischer Stil
hatte in seiner Heimat Holland für Empörung und Ablehnung
gesorgt. Kubismus und Konstruktivismus waren für die junge
Künstlergeneration überholt; das menschliche Individuum
in seiner psychischen Empfindung wird in den Vordergrund gerückt
und die formal-analytische Auseinandersetzung mit dem Gegenstand
bis zur Auflösung in der abstrakten Bildsprache abgelehnt.
Emotionalität, Intuition und Unmittelbarkeit sind die Ausgangspunkte
für eine von ArtBrut und aussereuropäischer Kunst be-einflussten
Malweise.
Im Jahr 1957 bezieht Appel ein Atelier in New York und lernt die
abstrakten Expressionisten wie Franz Kline und Sam Francis kennen.
Seine Bilder werden immer schwungvoller, dynamischer und geprägt
von einer intensiven Farbigkeit. 1960 wird ihm als jüngstem
Künstler der Guggenheim International Award verliehen. Appels
Arbeiten werden nun einer breiten Öffentlichkeit bekannt.
In monumentalen Gemälden setzt er sich mit den Themen Natur
und Umwelt auseinander. Auch Frauenakte sind wieder ein Thema. Seit
den neunziger Jahren gewinnt die Landschaft in seinem Werk eine
neue Dimension. In seinem toskanischen Atelier entstehen Bilder
mit starker Naturbezogenheit, aber in einer freien, abstrakten Malweise.
Die Arbeiten, die in der Galerie Ulysses bis zum 25. Oktober gezeigt
werden, sind alle im Jahr 2002 entstanden. Es sind Landschaftsbilder,
die er in seiner eigenständigen und unverwechselbaren Art zu
farbstarken, eindrucksvollen Bildern weiterentwickelt.
Biographische Daten
1921 |
Geboren in Amsterdam als Sohn eines Friseurs. |
1936 |
Malunterricht bei seinem Onkel, einem impressionistischen
Landschafts- maler. |
1942 - 44 |
Königliche Akademie der Bildenden Künste in Amsterdam,
Studium der altägyptischen und antiken Kunst. |
1947 |
Skulpturen aus Holzlatten,Schrottmaterial und Leinensäcken. |
1948 |
Gründung einer experimentellen niederländischen
Künstlergruppe in Amsterdam. Reise nach Paris, wo er gemeinsam
mit belgischen und dänischen Künstlern die Avantgarde
Gruppe COBRA gründet. Vorbilder sind Jean Dubuffet und
die Art Brut. |
1949 |
Die internationale Ausstellung für experimentelle Kunst
im Stedelijk Museum in Amsterdam bekommt vernichtende Kritiken. |
1950 |
Übersiedlung nach Paris. |
1953 |
Erste Einzelausstellung im Palais des Beaux-Arts in Brüssel. |
1957 |
Übersiedelung nach New York, Kontakte mit den Abstrakten
Ex- pressionisten, u.a. Willem de Kooning und Sam Francis. Die
Leinwand wird für Appel zum malerischen Aktionsfeld. Reisen
nach Kalifornien und Mexiko. |
1960 |
Appel bekommt als jüngster Künstler den Guggenheim
International Award. |
1964 |
Teilnahme an der documenta 3 in Kassel. |
1976 |
Gemeinschaftsarbeiten mit Pierre Alechinsky. |
1982 |
Zusammenarbeit mit dem Dichter Allan Ginsberg, es entstehen
grossformatige Bildgedichte. |
1987 |
Zusammenarbeit mit dem japanischen Choreographen und Tänzer
Min Tanaka. Das Ballett Can we Dance a Landscape? wird in New
York und Amsterdam aufgeführt. |
2001 |
Zu Appels 80.Geburtstag - große Werkschauen im Stedelijk
Museum in Amsterdam, dem Cobra Museum in Amstelveen und dem
Gemeente- museum in Den Haag. |
2002 |
Retrospektive im Kunstforum der Bank Austria in Wien.
Appel lebt heute abwechselnd in verschiedenen Ländern,
u.a. in Amerika und bezeichnet sich selbst gerne als Staatenloser,
als Wanderer zwischen Zeit und Raum. |
|
|