Alfred Czerny gehörte zur großen Bildhauergeneration der Wotrubaschüler. Er wurde 1954 in dessen Meisterklasse aufgenommen.
Das Werk von Alfred Czerny zeichnet sich durch große Variabilität in inhaltlicher und formaler Hinsicht aus.
Als Anliegen des Künstlers kann das Gegen- und Miteinander verschiedener Formen, der Rhythmus zwischen Totem und Lebendigen, zwischen Naturnähe und Abstraktion, gesehen werden. Dies sowohl bei seinen figurativen Arbeiten als auch bei den abstrakten Kleinplastiken.
Besonders in den Kleinplastiken der späteren Jahre, als es ihm nicht mehr möglich war, an großen Steinen zu arbeiten, zeigt sich dieser hohe Grad des rhythmischen Empfindens.
Hier konnte er dem Reichtum der Phantasie freien Raum lassen.
Ergänzt wird die Ausstellung der Skulpturen durch Zeichnungen des Bildhauers, die nicht Vorlagen für seine skulpturalen Arbeiten sind, sondern immer neue Versuche, die Plastik eines menschlichen Körpers zu erfassen. Er formt seine Aktstudien mit großer Kraft, setzt sie dann mit indifferenten geometrischen Formen in Kontrast- auch hier ist ein unvergleichlicher Rhythmus der Formen zu spüren.
Alfred Czerny, Formation I (Liegende mit Zunge), 1993
Bronze 1/7, 11 x 27 x 12,5 cm
© Bildrecht Wien, 2016; Foto Martin Seidenschwann
Alfred Czerny, Liegende III, 1986
Bronze-13 x 22 x 41 cm
© Bildrecht Wien, 2016
Alfred Czerny
1934 am 26. März in Wien geboren
1954 Matura am Technologischen Gewerbemuseum, Maschinenbau in Wien
1954–1959 Akademie der Bildenden Künste in Wien bei Hans Andre und Fritz Wotruba
Mitglied der Wiener Secession
2013 am 7. September gestorben
Preise und Auszeichnungen:
1957 Meisterschulpreis
1961 Förderungspreis der Stadt Wien und des von der Zentralsparkasse errichteten Wiener Kunstfonds
2004 Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse
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