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Nikolaus Moser

 


 NÖ Dokumentationszentrum
 26.01. - 03.03.2024

 

 


Im Reich des Nikolaus Moser
Nikolaus Moser zitiert keine Welt herbei, die auch in der „besten aller möglichen“ nicht sein könnte. Er gibt nichts vor. Wie sehr auch sein Farb- und Strukturen-Kosmos nach außen explodieren mag, wie sehr auch die Chiffren aus dem Kosmos des Subjekts nach außen drängen und die Spuren ihrer Explosion sich auf der Leinwand ansiedeln. In diesem Reich des Nikolaus Moser, einer fantasievollen Welt, erfüllt sich die Sehnsucht nach Zusammenklang aller Energie und aller Farben. In den Farben, im kristallinen Blau des Himmels oder Wassers, im saftigen Grün des natürlichen Wachstums, im lodernden Rot des Lebensfeuers drängt der Mikrokosmos nach Übereinstimmung mit dem Makrokosmos jenseits aller Zeitpläne und materiellen Versprechen.
Im Licht des Tages erscheinen die in den Bildern der Ausstellung „Metamorphose“ verausgabten Energien als ein Arsenal poetischer Suggestivität. Es sind Welt- und Lebensbilder zugleich. Im Auge der Betrachtenden jenseits rationaler Begrifflichkeit Quellen der Imagination. Die vollständige Enträtselung ihrer Geheimnisse bleibt offen.
Leopold Kogler

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Cavalluccio, 2007, Öl auf Leinwand, 40 x 40 cm, Foto: © Sandra Oblak

METAMORPHOSE

Sein Verhältnis zur Farbe ist ebenso vital und sinnlich wie differenziert und auf das Freispielen von Möglichkeiten bedacht, die Farbe nicht nur als gestalterisches Mittel, sondern auch vom Künstler freigesetzte und erweckte Materie beinhalten. Die Nuancen, die der Maler dabei im Sinne von Rhythmen, Schwingungen und Kontrasten aktiviert, stehen für eine große Bandbreite von Empfindungen. Assoziativ aufgegriffen, bilden viele von ihnen Einstiegshilfen für den Betrachter, dem im intelligenten Ausloten der Werke auch die entscheidende Rolle des Mitakteurs zukommt.

Nikolaus Moser arbeitet periodisch, zyklisch und macht nach Abschluss einer Werkgruppe gerne größere Pausen. Er bevorzugt eine Vorgangsweise, die Inspiration und Tagesverfassung zu nutzen versteht und dabei unter Beweis stellt, dass seine Art bildnerischer Umsetzung zwingend das Ausschöpfen künstlerischer Möglichkeiten in Korrespondenz zueinander herausfordert. Ein Werkblock seiner Arbeiten mit und auf unterschiedlichen Papieren unterstreicht neben der Vielschichtigkeit im handwerklichen Prozess das Prinzip künstlerischer Überarbeitung und Transparenz. Ein derartiges „Work in Progress“ bewährt sich im einzelnen Beispiel sowie in der Gesamtheit seiner Arbeiten.

Ein „Hymnus der Farbe“ wird in Nikolaus Mosers Ölbildern angestimmt. Die Begeisterung für klare, reine Farbklänge bricht sich darin Bahn, aber immer bedrängt, angegriffen und gefährdet durch hereindrohendes Schwarz, durch Abmischungen mit einem Weiß, durch „Verunreinigungen“ fremdartiger Einsprengsel, welche immer wieder die Frage nach dem räumlichen Vorne und Hinten, nach der zuerst aufgetragenen Schicht und dem, was als Konterpart dazugekommen ist, aufwerfen. In seinen Bildern gibt es nur ein Thema: den klaren Farbklang und ein unendlich weiter Horizont an Veränderungen.

Die Ausstellung zeigt einen Überblick über sein Schaffen.