„
In sommerlicher Idylle liegen Tote und Verletzte auf einer Landstraße.
Unfall,
Verbrechen, Attentat? Es bleibt ungewiss. Es werden keine Hinweise
auf die
Ursache gegeben, lediglich die Wirkung wird dargestellt. [...]
Wie die Malerei der
Pop-Art arbeitet auch Christine Weber mit der Entnahme von Motiven
aus
Bestehendem. Vorlage ihrer Serie weak end ist Jean-Luc Godards
Film
Weekendvon 1967. Darin ist sie auf der Suche nach ihren Bildern.
In einem zweiten Schritt werden sie am Rechner manipuliert und
neu arrangiert,
z.B. werden Leichen umgebettet und Fahrzeuge entfernt. Als Malerin
kann sie im
Gegensatz zum Regisseur nicht mit der Kamera „auf große
Fahrt" gehen und so
einen erzählerischen Zusammenhang herstellen. Das serielle
Moment steht bei
Weber nicht im Vordergrund. Die Vereinzelung der Bilder [...]schafft
eben einen
neuen, nicht-erzählerischen Zusammenhang, der geprägt
ist von denästhetischen
Mitteln der Malerin. InAnlehnung an Godard, dessen Schauspieler
in Weekend „
aus der Rolle fallen" und das Filmgeschehen kommentieren,
verweist
Christine Weber mit den unbemalten Flächen auf der Leinwand
auf den Prozess
der Bilderproduktion, das Bilder-machen sowie auf das Gemachte
an Bildern.
Christine Webers Bilder zeichnet eine fröhliche
Gefasstheit, eine
Friedhofsheiterkeit aus; gepaart mit jenem Voyeurismus, der Anklänge
an die Berichterstattung bei Unfällen oder Kriegen zulässt,
und nicht zuletzt mit der
daraus resultierenden sublimen Erotik des entkleidenden Blicks.“
Lokiev Stoof
Christine Weber
1963 geboren in Salzgitter - lebt und arbeitet
in Berlin – 1986
Ausbildung zur Schneiderin
und Kostümassistenz 1989 Studium der Visuellen Kommunikation
an der FH für Gestaltung
in Bielefeld 1995 Diplom Grafik-Designerin –1995
Studium an der HdK Berlin
1998 Meisterschülerin - 2000 Else Heiliger-Stipendium
der Konrad Adenauer Stiftung
2002 Goldrausch Stipendium, Goldnetz e.V., Berlin
Ausstellungen/Auswahl
Einzelausstellungen
2003 weak end, Galerie Lisi Hämmerle, Bregenz-Austria
weak end, Abel Raum für neue Kunst, Berlin
2002 corporate identity, mit Bewegung Nurr, Leonhardi-Museum,
Dresen
Inter-transfer, mit Bewegung Nurr, Abel Raum für neue
Kunst
2001 Restaurant Tarnovo, Kunsthalle Karlshorst, Berlin
2000 Womanspace, Block 1, e.V.; Galerie 61, Bielefeld
Gruppenausstellungen
2001 in God We Trust , Abel Raum für
neue Kunst
Galerie Schloss Mochental, bei Ebingen
Zeitspuren, Galerie Netuschil, Darmstadt
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