Die Städte Bratislava und Wien werden heute gerne als so genannte „Twincities“
bezeichnet. Ihre geografische Nähe zueinander ist in Bezug auf zwei Hauptstädte zweier
unterschiedlicher Länder weltweit einzigartig. Die spezifische Lage als Mittelpunkt der
Europaregion Centrope verbindet Wien und Bratislava eng miteinander, und auch
hinsichtlich ihrer Kultur und Historie haben die Städte einiges gemeinsam. Auf die
einstige Trennung folgten die unabhängigen Entwicklungen der Regionen infolge Ersten
Weltkrieg und des Eisernen Vorhangs, bis nach der Öffnung des Ostblocks eine neue
gemeinsame Basis als Wirtschaftsraum und in kulturellen Belangen geschaffen wurde.
Die Ausstellung "Relations – between ( )" kuratiert von Vladimir Beskid – gibt den Blick
preis auf die gemischten Gefühle unserer nächsten Nachbarn und hinterfragt die
vielfältigen Beziehungen der beiden Städte zueinander und ihren Status und ihre aktuelle
Position auf der ideologischen Landkarte:
"In einem größeren mitteleuropäischen Kontext betrachtet, wird der Raum, von dem wir
hier sprechen, als Zwischen(t)raum – the Space Between, the Space In Between Dreams,
wahrgenommen, wobei sich dieser „(T)raum dazwischen“ sowohl in einem
geographischen als auch kulturellen Sinn als Zwischenbereich , also „zwischen“ Ost und
West, versteht, aber gleichzeitig auch vor dem Hintergrund einer historischen
Betrachtung, sprich „zwischen“ totalitärer und Informations-gesellschaft, angesiedelt ist.
Die Überbleibsel und Auswirkungen vorangegangener Regime und vergangenen
Geschehnissen zwischen Berlin und Moskau sind gleichsam in den darauf folgenden
Zeitabschnitt weitergegeben worden. Wir befinden uns auf der Suche nach Zweierlei:
unserer verlorenen als auch unserer unterdrückten / verleugneten Identität(…)."
Vladimir Beskid |
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