Für die Ausstellung „Come Confine Certo“ - „Wie eine sichere Grenze“ - hat die
römische Künstlerin Giancarla Frare (* 1950) mehr als dreißig neue Arbeiten
geschaffen. In Werkserien und Einzelblättern geht sie den Fragen nach Erinnerung
und Vergessen, Isolation und Weite, Vereinzelung und Schweigen nach.
Ihre Blätter markieren eine höchst ungewöhnliche Position künstlerischen Schaffens:
ausgebildet in den Techniken Malerei, Druckgrafik und Fotografie, entwickelt Frare
ihr Werk am neuralgischen Schnittpunkt der Medien. Malerei und Fotografie treten in
einen Dialog. Fotografische Aufnahmen von markanten Steinen, Pflasterungen,
Säulenstümpfen fügen sich mit Malerei zu spannungsreichen Bildräumen. Wie
Stillleben breiten sich ihre „Landschaften“ vor unseren Augen aus.
Wenn es sich um rein malerische Kompositionen handelt, bestimmen Reduktion und
Abstraktion ihre Gestaltungen. Meist konfrontiert Frare den Betrachter mit einem
weiten Horizont oder einem nahsichtigen Felsblock. Beiläufig erzählt sie uns von
ihren Emotionen – und fügt sich so in die Tradition der romantischen paysage
intimes.
Nach ihrem Studium an der Accademia di Belle Arti in Neapel bildet sich Giancarla
Frare an den Kunstakademien von Urbino und Venedig weiter. 1979 erhält sie den
Preis der renommierten Fondazione Bevilaqua La Masa und 1981 das Stipendium
des Museo d`Arte Moderna des Ca`Pesaro. In den letzten 25 Jahren hat sie an über
200 Einzel- und Gruppenausstellungen in Europa, Nord- und Südamerika sowie dem
Nahen Osten teilgenommen. 2006 wird ihr für den Gedichtband „Come Confine
Certo“ der Staatspreis für Poesie verliehen.
Frares Werke befinden sich in folgenden wichtigen öffentlichen Sammlungen:
Istituto Nazionale per la Grafica – Rom, Museo d´Arte Contemporanea di Cà Pesaro – Venedig, Fondazione Bevilacqua La Masa – Venedig, Museo del Castello
Sforzesco – Mailand, Graphische Sammlung Albertina – Wien, Portland Art Museum,
Gilkey Center of Graphic Art – Portland (USA).