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Sex-Appeal of the Inorganic

Körpermaterial / Materialkörper


GALERIE KONZETT
 11.11.-10.12.2016

 

Eröffnung: 10. November 2016, um 18:00

Günter Brus, Otto Muehl, Hermann Nitsch, Rudolf Schwarzkogler, Richard Hoeck & John Miller, Christian Eisenberger, Rita Nowak

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Für den italienischen Philosophen Mario Perniola markiert der Begriff „Sex-Appeal des Anorganischen“ den Übergang von einer organischen, körperlichen Sexualität zu einer anorganischen, künstlichen, die für ihn dem aktuellen Zeitgeist entspricht. In der Ausstellung wird dieser Bruch durch die Gegenüberstellung von Fotos der Wiener Aktionisten mit zeitgenössischen aktionistischen Positionen skizziert.
John Miller & Richard Hoeck adaptierten den von Perniola geprägten Terminus für ihre 2015 entstandene Fotoserie von zertrümmerten Schaufensterpuppen, die sie zuvor über eine Felswand gestoßen hatten. Die Aktion wurde auf Video festgehalten. Antagonistische Begriffspaare wie Gewalt/Zivilisation, Konsum/Idee, Montage/Demontage, Körper/Fetisch, Natur/Artefakt, sind Metaphern, die der gewaltigen Bildsprache der Akteure zugrunde liegen.
Circa fünfzig Jahre vorher hatten die Wiener Aktionisten den Körper zum künstlerischen Material erklärt, das sie sehr unterschiedlich in ihre Aktionen integrierten: Günter Brus unterzog seinen Körper bis an die Grenzen „Zerreißproben“, bei Otto Muehl stand der organische, orgiastische Aspekt im Vordergrund, bei Rudolf Schwarzkogler und Hermann Nitsch das Ritual.
Christian Eisenberger realisiert seine Aktionen in Form von Land- und Street Art Projekten. Wie Brus geht Eisenberger bis ans Limit. Er unterwirft seinen Körper den Elementen der Natur, setzt ihn Eis und Feuer aus, begräbt ihn zwischen Holzscheiten, verpackt ihn bis ans Ersticken.
„Lebende Bilder“ spielen in den narrativen Bildinszenierungen von Rita Nowak eine zentrale Rolle. Sie bevorzugt ein Minimum an Bildpersonal, oft ist es nur eine einzelne Figur, die vor einer Landschafts- oder Architekturbühne in Pose gesetzt oder malerisch in diese eingefügt wird. Model und Ambiente werden als Symbiose in einen malerisch inszenierten „Gesamtorganismus“ integriert.

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