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UPcycling

Irene Wölfl, Elisabeth Homar-Zogmayer, Peter Rosmanith, Hans Ringhofer

 ZS art KunstRaum
 11.06. - 03.09.2010

Vernissage: am Donnerstag, den 10. Juni 2010, um 19:30 Uhr
Die Künstlerinnen und Künstler sind bei der Eröffnung anwesend.
Live-Performance des Percussionisten Peter Rosmanith.




Würden wir das Leben eines Produktes mit dem eines Menschen vergleichen, so erlebten die ausgedienten, todgeweihten Produkte in der ZS art Ausstellung “UPcycling” einen ausgedehnt komfortablen, frühlingshaften Lebensabend. In völlig neuem, hehrem Kontext. Im Scheinwerferlicht der Zukunft.

ZS art präsentiert nachhaltig zu Kunst veredelten Abfall. Verbrauchte, unnütz, ja belastend gewordene Produkte des geschäftigen Treibens sind die Basis, der Rohstoff, inspirieren-des Material für die bildenden Künstlerinnen Irene Wölfl und Elisabeth Homar-Zogmayer, den Musiker Peter Rosmanith und indirekt für den Fotografen Hans Ringhofer. Fund-stücke, aus denen Bilder, Kleinskulpturen, Musik geformt und fotografisch dokumentiert werden, wodurch ein einst nützliches Instrument des Alltags nun in der Lage ist, täglich weiter nützlich zu sein. Die neuen, Upcycling-Produkte, Trash-Art-Werke sind konstruktive Gesellschaftskritik, ästhetisch pointierte Statements, die den aufmerksamen Schöngeist erfrischen.

Die UPCYCLINGschau eröffnet Möglichkeiten zukunftsorientierter, bewahrender Zugänge für ein respektvolles Miteinander. Der ZS art KunstRaum wurde dafür von vier Interpreten für knapp drei Monate liebevoll in eine Schau-Deponie anregender Altstoff-Weiterent-wicklung verwandelt.

Connecting concepts: viele unterschiedliche Positionen – eine Idee!

Irene Wölfl verwebt abgenützte Produkte des Alltags, deren Lebenszyklus sie verlängern möchte zu neuen, zeitlosen Gemälden. Grafisch sind ihre Bilder äußerst reizvoll, weil sie dem Betrachter eine beinahe unerschöpflich lustvolle Entdeckungsreise in die „glückliche Genussgesellschaft“ bieten. Es sind ästhetisch kritische Dokumente, witzige Warnungen vor leichtfertiger Verschwendung.

Elisabeth Homar-Zogmayer erzählt mit ihren Kleinobjekten und Collagen Geschichten, die sie einerseits in den Fundstücken, ihrem Werkstoff liest und die ihr andererseits das Umfeld, der Freundeskreis, die Familie, das Leben im Überfluss liefern. Im winzigen und banalsten Gebrauchsgegenstand erkennt sie das entscheidende Element für eine Miniatur-skulptur. Sie versteht es mit ihren Mikrokosmen aus achtlos Weggeworfenem und der Natur Entlehntem, Impulse für beliebige Abenteuer im Kopf zu entfachen.

Der Percussionist Peter Rosmanith verdichtet das Thema, indem er es um die akustische Komponente ergänzt. Auch er bedient sich abgewrackter Alltagsgegenstände, doch diesmal als Klangkörper. Jede Berührung der Fundstücke macht ein Geräusch und Peter Rosmanith arrangiert diese Laute zu melodiösen Kompositionen. Nicht nur live am Abend der Ausstellungseröffnung, auch davor auf einer Mülldeponie, wo der Musiker vor Ort seine „Instrumente“ auswählen und sich auf ihnen „einspielen“ wird.

Die Performance dokumentiert auf die ihm eigene Art der Fotograf Hans Ringhofer, dessen Rückvisualisierung und damit Archivierung des flüchtigen akustischen Moments das connecting concept upcycelt.