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we are floating in the air

Bilder
Eduardo Vega de Seoane

Komposition & Saxophon
Max Nagl

 ZS art KunstRaum
 08.04. - 28.05.2010

Vernissage: am Mittwoch, den 07. April 2010, um 19:00 Uhr
Begrüßung: Mag. Andrea Zehetbauer, Geschäftsführerin ZS art
Einleitende Worte: Mag. Nina Schedlmayer, freie Kunstkritikerin und Journalistin
Der Künstler ist bei der Eröffnung anwesend.
Live-Performance des Saxophonisten Max Nagl.



  
Schwerelosigkeit, Freiheit liegen in der von Eduardo Vega de Seoane gemalten, ja auf Leinwand geschriebenen Luft. Schon der Titel zur ersten Ausstellung des spanischen Malers in Österreich beflügelt die Tagträume. Andererseits beschreibt Vega de Seoane mit diesem Titel seinen Zustand während des Malprozesses: "Ich sehe meinen Pinsel als Wolke am Himmel, die unterschiedliche Formen, Formationen erschafft." Vega de Seoane ist der Schöpfer seines eigenen Himmels.

Jedes Bild gilt Eduardo Vega de Seoane als in sich geschlossenes, harmonisches Universum ohne Mittelpunkt, in dem jedes Element gleichberechtigt seinen Platz findet und gleichzeitig die BetrachterInnen einlädt, dieses Universum selbständig über die Begrenztheit der Leinwand hinaus weiter zu denken.

Von der dominanten Expressivität der Farbigkeit in früheren Arbeiten wertet Eduardo Vega de Seoane in seinen neuen Bildern ("aerial", "soul", "acrobacy",...) die Symboliken, die Sprache gegenüber der Farbe zusehends auf. Formen und Farbe werden zu ebenbürtigen Verbündeten seiner "Luftgebilde" ("aerial shapes"). Vega de Seoanes Hauptmotiv, die Luft, ist auch das Material, aus dem Atem gemacht ist, aus dem Leben entsteht, das ein Saxophon zum Klingen bringt... Ganz im Sinne dieses Kunstverständnisses entlockt der Atem des Musikers Max Nagl anlässlich der Vernissage im ZS art Kunstraum seinem Altsaxophon eigens zu den Bildern komponierte, auch improvisierte Klänge. Durch die gesamte Dauer der Ausstellung taucht dann das swingende Instrument Max Nagls von der Silberscheibe aus die beschwingten Sprachbilder des Himmel-Malers in sphärische Höhen der Sinnlichkeit.

Wird der 1955 in Madrid geborene Eduardo Vega de Seoane von Fachkreisen gerne mit dem Etikett des abstrakten Expressionismus versehen, wehrt sich der Künstler selbst jedoch gegen jegliche Kategorisierung seiner Arbeit. "Was mich interessiert, ist das freie Malen, gegenständlich oder abstrakt sind für mich zu enge Grenzen. In meinen Gemälden finden sich Schriftzüge, mehr oder weniger klar erkennbare Gebilde zusammen mit Farbflecken ˆ und bilden eine Einheit." Wie Vega de Seoane sich in seiner Arbeit als Maler unabhängig von sinnstiftender Kunsttheorie positioniert, so sind auch die BetrachterInnen frei in ihrer Rezeption. Denn die unaufgelöste Spannung zwischen ausgewogen abstrakten und gegen-ständlichen Elementen baut auf die Offenheit, das Einfühlungsvermögen, die Kreativität der Schauenden. Eduardo Vega de Seoanes Stimmungen und Atmosphären bieten Raum, einen "aerial space", für die persönliche Erfahrung jedes, jeder einzelnen.