Ausstellungsliste nach Galerien
 Ausstellungsliste nach Künstlern

CX Huth

01/10 pop goes my world

 ZS art KunstRaum
 22.01. - 27.03.2010



Alles in Frage stellen, ohne gegen alles zu sein.

Diese Erkenntnis ist das Ergebnis einer wachsamen Jugend, im Spannungsfeld zwischen der heilen Staatskunst des Sozialistischen Realismus und der oppositionellen Kunst der „Berliner Schule”, die sich in den 60ern formierte. Einige ihrer wichtigsten Repräsentanten waren in den 80ern Christian Huths prägende Lehrer.

CX Huth lebt und werkt seit 1983 in Berlin, seit 1988 in einem der inspirierendsten Teile der Hauptstadt, am Prenzlauer Berg. In den ersten sieben Berliner Jahren saugt der hungrige Christian Huth den Zeichen- und Malunterricht bei Wolfgang Leber und Lothar Böhme in sich ein. Dort, wo alles noch ungewendet erhalten, wo streckenweise der Gehsteig an sich schon ein mühelos gewachsenes Kunstwerk ist, dort reift der begabte, besessene CX Huth, unter dem direkten Einfluss seiner „Berliner Lehrer” zu einer eigenständigen Künstlerpersönlichkeit heran.

Die Pop-Kultur eröffnet CX eine ihm eigene Ausdrucksweise. In der Musik (er spielt Gitarre un Keyboard in einer „Industrial”-Band), der Malerei und in seinen Texten. Pop-Art heißt für ihn keine Berührungsängste mit „populären” Maßnahmen und Medien. Das erklärt auch seine Vorliebe für Siebdrucke, für Comics, für Reproduktionen aller Art, die er dann auch weiter und weiter bearbeitet. So hätte er etwa nichts dagegen, seine Bilder auf T-Shirts, Fußbällen, Trinkbechern oder als Spielzeuge wieder zu finden. Er, Sammler skurriler, bunter Pop-Musik und Plastikdinge, schreibt, zeichnet und malt Geschichten auf Leinen, Papier, Druckplatten, Badewannen,... will sich selbst immer wieder von Neuem überraschen.

Hilfsmittel wie Klebebänder, die unterschiedlichen Weißtöne der Papiere, Abnützungserscheinungen und zufällige Malheurs sind gewollte Ausdrucksmittel. Es entstehen graffitiartige Text-Bild-Kompositionen, die schon mal ein Bilderbuch für Erwachsene abendfüllen. Zu seinen begeistertsten Kunden zählen Künstler, Grafiker und Werber, die seine schrägen Stories daheim, im Freundeskreis nachspielen. Geschichten, die oft enden wie sie beginnen, die alles offen lassen, die dem individuellen Lauf nicht vorgreifen wollen, damit er sich entfalten kann. Seine Botschaften kreisen immer wieder um die Kontroverse zwischen Kulturgesetzen, die von Menschen gemacht und somit änderbar sind und Naturgesetzen, die, im Gegensatz dazu, der Mensch respektvoll nützen, aber niemals ändern kann.

Endlich haben wir Gelegenheit, CX Huths sympathisch symbolische Pop-Werte-Welt in Wien zu präsentieren. Ein ebenso außergewöhnliches wie unaufdringliches Plädoyer für ein pulsierend nachhaltiges Miteinander, weil jeder sein darf, sein soll, wie er ist.