Ein gleiches Thema als Ausgangspunkt,
die Verwendung gleicher Materialien, eine jedoch gänzlich unterschiedliche Zugangsweise charakterisieren
die Zusammenarbeit von Devi Saha und Parsia Kananian. Der menschliche Körper
und die Welt der Pflanzen und Insekten stehen im Mittelpunkt des Ausstellungsprojekts
der beiden Künstlerinnen in der Galerie V&V.
Taschen, aus edlen chinesischen
Brokaten, Samt, Fellen und anderen wertvollen
Materialien gefertigt, – Devi Saha stattet ihre Taschen
unverhohlen mit dem männlichen und weiblichen Geschlechtsorganen aus.
Als Umhänge-
und oder Gürteltasche getragen betont sie witzig und provokant das Geschlecht
der Frauen und/oder der Männer. Taschen, perfekt, ästhetisch und
aufwendig in Form und Verarbeitung, die neben dem künstlerischen, innovativen
und originellen Anspruch auch ihrer primären Funktion, nämlich der
Aufbewahrung von Gegenständen, die Treue halten.
Die Üppigkeit, mit der die Künstlerin ihre Taschen gestaltet, setzt
sich auch in ihren Schmuckarbeiten fort. Insekten dominieren am Körper und
am Finger. Glasperlen in Schwarz, Rot, Silber und Grün in Verbindung mit
Federn und Filz fädelt Devi Saha mittels Netztechnik zu durchscheinenden
Halsskulpturen und Ringen. Auffallend, unübersehbar, provokant – ihre
Taschen und ihr Schmuck!
Parsia Kananian arbeitet mit alten, antiken und
neuen Glasperlen. Kleine Fotos von Insekten und Aktfotografien
von Frauen aus den
20ern des vorigen Jahrhunderts stickt die Künstlerin auf Kunstleder
und arbeitet diese in eine Serie spannender Colliers ein.
Ihre zweite Schmuckserie erinnert an persische Gebetsketten. Halsbänder,
die ihre Verbundenheit mit Naturvölkern und ihre persischen Wurzeln zum
Ausdruck bringen. |

 

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