Ausstellungsliste nach Galerien
 Ausstellungsliste nach Künstlern

Ursula Guttmann

The Extension Impulse

 GALERIE V & V
 23.01. - 03.03.2009

Vernissage: am Donnerstag, den 22. Jänner 2009, von 17:00 bis 22:00
Soundperformance von Enrique Tomás und Ursula Guttmann
2. bis 7. Februar 2009 geschlossen


"Sieht man bei der süßen Himbeere genauer hin, ist sie ganz schön haarig und wenn sie aufplatzt, ist sie blutrot. Das irritierende Element, der Blick in die Tiefe, in den Mikrokosmos hinein, erweitert Guttmanns Kreationen. Die Körperlichkeit ist demzufolge ihr derzeitiges zentrales Thema. Das Schaffen von Schmuck - Skulpturen, die den Körper als Ausgangs- oder Endpunkt haben." Mag. Rainer Zerenko

Inmitten einer Welt des Reizes gibt es Dinge, die nicht einfach da sind und auch bemerkt werden, sondern die in Erscheinung treten, die in einem ausgezeichneten Sinn wahrgenommen werden. Situationen, die uns in eine Stimmung versetzen, uns verweilen lassen, weil sie uns irritieren. Weiters bezieht sich das auch auf solches, welches erscheint, aber nicht das ist, was es vorgibt, zu sein. Kunstwerke treten in Erscheinung, stehen in ihrer Art der Erscheinung aber zugleich im Widerspruch zu sich selbst. Sie müssen verstanden werden, in einer interpretativen, imaginativen Art geprägt von ästhetischen Empfindungen.
Ursula Guttmanns Arbeiten brechen die Schranken der übernommenen Schönheitsnormen auf, und durch ein Lockern von beobachtungsverhindernden Tabus werden neue Bedeutungsqualitäten, Formlösungen und Intensionen möglich.
Ihre Objekte scheinen aus einer anderen Welt oder von einem anderen Ort zu sein.
Sie tragen jene Atmosphäre in sich. Ist es das unsichtbar Vertraute, was Nähe erzeugt und zugleich unheimlich ist?
Sie verstecken und bedecken und geben dadurch etwas preis.
Und vielleicht werden sie erst vollständig und vollkommen, wenn sie getragen werden.
Die Objekte berühren die Umwelt durch Ausformungen von Innerlichkeiten, von Körperlichkeit, es geht hier um Erweiterung in den Raum hinein. Empfindungen vibrieren, vereinen Widersprüchlichkeiten.
Durch Form und Materialität treten Guttmanns Schmuck-Skulpturen in direkten Dialog mit dem Darunterliegenden, es wächst Beziehung zum Körper, zum Träger, zum Inneren, emotional und physisch.
Manchen Werken liegt eine morbide, zerbrechliche Stimmung zugrunde. Sie erzeugen eine ästhetische Erfahrung des Ergreifenden und Aufrührenden und lassen uns innehalten, gefangen zwischen Anziehung und Abscheu.


Ursula Guttmann, flanelle amour, Kette, Silikon, Seide, Gold, 2008, Foto: Andreas Balon