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Karel Appel

 

Galerie Ulysses
 

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KAREL APPEL, Composition, 1950, Gouache auf Papier, 49 x 64 cm, © Karel Appel Foundation,
c/o Pictoright 2020, Foto: Roland Krauss

Karel Appel wird international bekannt in den späten 1940er Jahren als Mitbegründer der legendären, avantgardistischen Künstlergruppe COBRA. Im Jahr 1950 übersiedelt er nach Paris, weil er sich von Frankreich eine offenere und tolerantere Auseinandersetzung mit seiner Kunst erwartet. Sein abstrakt expressionistischer Stil hatte in seiner Heimat Holland für Empörung und Ablehnung gesorgt. Kubismus und Konstruktivismus sind für die junge Künstlergeneration überholt. Das menschliche Individuum in seiner psychischen Empfindung wird in den Vordergrund gerückt und die formal-analytische Auseinandersetzung mit dem Gegenstand bis zur Auflösung in der abstrakten Bildsprache abgelehnt. Emotionalität, Intuition und Unmittelbarkeit sind die Ausgangspunkte für eine von Art Brut und außereuropäischer Kunst beeinflussten Malweise.
Im Jahr 1957 übersiedelt Appel nach New York, wo er Kontakt mit den abstrakten Expressionisten wie Franz Kline und Sam Francis hat. Seine Bilder werden immer schwungvoller, dynamischer und geprägt von einer intensiven Farbigkeit. 1960 wird ihm als jüngstem Künstler der Guggenheim International Award verliehen. Damit werden seine Arbeiten nun einer breiten Öffentlichkeit bekannt.

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Karel Appel, Figure, 1952, ©Karel Appel Foundation, c/o Pictoright 2020,
Foto: Roland Krauss

Seit den 1980er Jahren setzt Appel sich in monumentalen Gemälden  mit dem Thema Mensch und dessen Umgang mit seiner Umwelt auseinander. Auch Aktmalerei, mit der er sich bereits in den 1960er Jahren beschäftigt hatte, gewinnt wieder einen wichtigen Stellenwert.  Die Landschaft bekommt in seinem Werk eine neue Dimension. Inspiriert von der Toskana (wo er in den 1990er Jahren ein Atelier hatte) entstehen Bilder mit starker Naturbezogenheit, aber in einer freien, abstrakten Malweise. Ebenso widmet er sich wieder verstärkt der Skulptur und arbeitet an monumentalen Bildobjekten, deren Grundlage Fundstücke oder Alltagsgegenstände sind. Karel Appel stirbt 2006 in Zürich, wo er die letzten Jahre seines Lebens verbracht hat.

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Karel Appel, Black Wind, 1961, ©Karel Appel Foundation, c/o Pictoright 2020,
Foto: Roland Krauss

Seit einigen Jahren konzentriert sich das Interesse internationaler Museen verstärkt auf das Werk von Karel Appel und wurde u.a. gezeigt im Centre Pompidou in Paris; in der Staatl. Graphischen Sammlung / Pinakothek der Moderne in München; im Gemeentemuseum in Den Haag; in der Phillips Collection in Washington; im Emil Schumacher Museum in Hagen und im Musée d’Art Moderne de la Ville in Paris.

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Karel Appel, untitled, 1950, © Karel Appel Foundation, c/o Pictoright 2020
Foto: Roland Krauss

Die Galerie Ulysses, die Karel Appel seit 1995 in zahlreichen Ausstellungen vorgestellt hat, zeigt diesmal unter dem Titel Works on Paper 1945-2006 eine Auswahl von seltenen Blättern aus dem Frühwerk von Appel, darunter einige wichtige Arbeiten aus der Cobra-Zeit.

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Karel Appel, untitled, 1965, © Karel Appel Foundation, c/o Pictoright 2020
Foto: Roland Krauss

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Karel Appel, Visage-Paysage no. 4, 1976, ©Karel Appel Foundation, c/o Pictoright 2020,
Foto: Roland Krauss