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Appear by Disappearing

curated by Roberta Tenconi

blank down GALERIE nächst ST STEPHAN
 13.09. - 19.10.2024


Eröffnungstage: 13. & 14. September 2024, 12 - 19 Uhr



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Amalia Del Ponte Storia di uno, 1972, Plexiglass, iron Grid: 500 x 700 cm, Vertical elements: 200 x 30 x 21 cm, Site-specific installation. Exhibition view “Una scultura nella strada,” Libreria Einaudi, Via Manzoni 40, Milan, 24 October – 30 November, 1972. Courtesy Archivio ADP. Photo Arno Hammacher

Die Galerie nächst St. Stephan Rosemarie Schwarzwälder freut sich, in der Domgasse 6 mit Appear by Disappearing eine Einzelausstellung der italienischen Künstlerin Amalia Del Ponte zu zeigen. Die im Rahmen des diesjährigen Wiener Galerienfestivals curated by stattfindende Präsentation wird von Roberta Tenconi kuratiert.

Die Ausstellung, die nach Del Pontes bedeutender Plastik Apparire/scomparendo (1970) benannt ist, sondiert eine mittlerweile sechs Jahrzehnte lang andauernde Erkundung des Ephemeren und des haptisch Greifbaren, durch welche die Künstlerin unsere landläufig-gängigen Auffassungen von Dinghaftigkeit und bewohnter Umwelt hinterfragt und konterkariert.

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Amalia Del Ponte with Apparire/scomparendo, 1970, Plexiglass, iron, H 70 cm . Courtesy Archivio ADP. Photo Mario Carrieri

Amalia Del Ponte, 1936 in Mailand geboren, ist eine universal gebildete Künstlerin, deren bahnbrechende Explorationen nicht nur die visuellen Künste und die Klangwelten der Musik umfassen und zusammenbringen, sondern sich auch auf Design, Architektur und Schmuckkreation erstrecken. Indem sie fortwährend die Grenzen dieser Disziplinen erweitert, gelingen ihr innovative Herangehensweisen an Materialien und Formen. Bekannt ist Del Ponte insbesondere für ihre wegweisend neuartigen Skulpturen. Zu diesen gehören etwa die ikonischen, Tropi genannten Prismen aus Plexiglas – vom griechischen tropos (‚Wendung‘ oder ‚Wandel‘) hergeleitet, steht der Terminus auch für eine rhetorische Figur, die vom herkömmlichen Wortgebrauch abweicht, um ihre Bedeutung übertragend zu vermitteln – sowie die Environment-Arbeit Area Percettiva [Wahrnehmungsareal], für die ihr auf der 12. Biennale von São Paulo 1973 der Erste Preis für Skulptur verliehen wurde. Del Pontes Œuvre verkörpert eine profunde Auseinandersetzung mit den Gesetzmäßigkeiten des Lichts, der Natur und der Technik.

Zentrale Elemente ihres Schaffens sind die Verwendung von nicht greifbaren Materialien sowie die Erkundung der Beziehung zwischen dem Sichtbaren und dem Unsichtbaren. Indem sie die Eigenschaften des Lichts – dessen Durchsichtigkeit, Leichtigkeit und Flüssigkeit – sowie die sich daraus ergebenden physischen Phänomene – Widerspiegelung und Brechung – ins Spiel bringen, vollbringen Del Pontes Plexiglas-Plastiken eine Metamorphose des sie Umgebenden und ein fortwährendes Zusammenspiel zwischen bewegbaren und virtuellen Räumen, mit der Folge, dass bereits die bloße Idee von Materialität sowie unsere herkömmlichen Wahrnehmungsmodi untergraben werden. Diese skulpturalen Gesten sind Ausdruck eines Bestrebens, das Undefinierbare und Vergängliche der Wirklichkeit wiederzugeben, dabei die Grenzen zwischen der bebauten und der natürlichen Umwelt aufzuheben und jeglicher Idee einer verbindlichen oder privilegierten Betrachtungsweise entgegenzuwirken.

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Amalia Del Ponte, Tropo n. 42, 1967, Plexiglass, H 23,5 cm. Courtesy Archivio ADP.
Photo Amalia Del Ponte

Das für curated by entwickelte Projekt feiert Amalia Del Pontes innovative Forschungen zu Licht, Materie und Plastik, die eine Brücke schlagen zwischen der organischen und der anorganischen Welt. Die hier kuratierte Werkauswahl, in deren Zentrum historische Arbeiten aus den 1960er und 1970er Jahren stehen, bezieht ihre Inspiration aus zwei bedeutenden Ausstellungen, welche die Künstlerin in Mailand realisiert hat: zum einen aus einer 1967 in der Galleria Vismara zu sehenden Schau, die vom Kunstkritiker Vittorio Fagone kuratiert wurde und in der die kleinen, prismatischen Plexiglas-Skulpturen, die Tropi, erstmals gezeigt wurden; und zum anderen aus einer Ausstellung im Salone Annunciata im Jahr 1972, in der Del Ponte Diaprojektionen farbiger Bilder von Flüssigkristallen, wie sie unter dem Mikroskop erscheinen, präsentierte; Zu sehen waren auch Plastiken, bei denen die Künstlerin mit der Vergrößerung der Tropi experimentierte, um sie so auf den menschlichen Körper zu beziehen, und auch Plexiglas mit anderen Materialien wie etwa Beton und Eisen mischte. Jede Arbeit aus der Tropi-Serie ist etwa 20 cm hoch und hat eine vollkommen glatte, durchsichtige Oberfläche. Die Werke unterscheiden sich lediglich in der im Titel angegebenen Seriennummer, im jeweiligen Winkelgrad, der ihnen ihre spezifische Form verleiht, und in der Anwesenheit von gewissen Gravierungen oder Schnitzereien oder von einem eingefügten Material wie bei Untitled, 1965–66.