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KLAUS vom BRUCH
LAURA COTTINGHAM & LESLIE SINGER

  GALERIE nächst ST STEPHAN
 3.5. - 1.7. 2000

 

Eröffnung: Dienstag 2.Mai 2000 19 Uhr


„It‘s a Man‘s World“

Klaus von Bruchs „It‘s A Man‘s World“ umfasst drei verschiedene Arbeitsgruppen:
„The Party is over.“ Videoinstallation. Ironisch wird hier auf den Titel der Ausstellung „It‘s A Man‘s World“ abgespielt. Ein wiederholtes weibliches „No“ zerstört Hoffnungen auf ein Glück von Dauer nach der Party. Die Reste des Fests, verlassene Sinnbilder der Erwartungen und Träume. Männer in Ohnmacht.
„Female Loops“: Auf Monitoren erscheinen Bilder malerischer Schönheit, ideale Momente aus Technicolor-Filmen, die in ihrer Kürze der Wiederholung die Dauerhaftigkeit eines Gemäldes untersuchen. Durch die Anmutung verschiedener weiblicher Portraits, einer minimalen Ausdrucksveränderung in der Videoschleife, wird der Betrachter zum Dialogpartner wie in einem filmischen Gegenschnitt.
„Tunnel Vision oder Männer und Frauen passen nicht zueinander“: Holzskulpturen, deren Recheckröhren Einblicke auf Videobilder lenken. Montagen aus farbigem Bildmaterial, das teils Kriegsdokumentationen, teils den Studios Hollywoods entnommen ist. In die Videos eingerechnet und digital montiert, öffnen und schließen sich rhytmisch zwei Flügeltüren, die die Szenen einteilen.
Klaus vom Bruch, 1952 geboren in Köln, lebt in München. Professur für Medienkunst, Akademie der Bildenden Künste, München, www.kvb.com

Laura Cottingham und Leslie Singer: „The Anita Pallenberg Story“, 77 min.

In Form einer kritischen Backstage-Satire stellen Personen aus der New Yorker Galerieszene die legendäre Rockgruppe Rolling Stones und ihren Anhang dar. Thema sind der Starkult, die rauschhaften Exzesse, der Machismo der Kulturband, die hier ausschließlich von Frauen gespielt wird. Die Produktion von Männlichkeit wird zum androgynen Spiel, das nicht nur die sexuelle Hegemonie hinterfragt, sondern auch die zwischen Schwarz und Weiß, denn nicht zuletzt bediente sich der Rock ‚n‘ Roll der vitalen Kultur der Schwarzen.
Der Film verwendet Techniken des veristischen Kinos, des Experimental- und narrativen Films, der Performancekunst, des Kunstvideos und dokumentiert und parodiert zugleich zentrale Aspekte des Künstlerlebens von heute. Neben narrativen Shots in New York zitiert „The Anita Pallenberg Story“ Material von Rainer Werner Fassbinder, Jean-Luc Godard, Filme von Stones-Konzerten und Robert Frank, wobei die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart, fiktionaler Geschichte und zeitgenössischer Realität, Popmusik und bildender Kunst verwischt werden.
Laura Cottingham ist Kunstkritikerin und Kuratorin, lebt in New York.
Leslie Singer ist Filmregisseurin, lebt in New York.
Die Entstehung von „The Anita Pallenberg Story“ ist Schwerpunkt eines Web-Projekts in Zusammenarbeit mit dem Künstlerhaus Stuttgart „Love, Sex, Fame and the Life of the Image“. www.kuenstlerhaus.de