Its a Mans World
Klaus von Bruchs Its A Mans World umfasst
drei verschiedene Arbeitsgruppen:
The Party is over. Videoinstallation. Ironisch wird
hier auf den Titel der Ausstellung Its A Mans
World abgespielt. Ein wiederholtes weibliches No
zerstört Hoffnungen auf ein Glück von Dauer nach der Party.
Die Reste des Fests, verlassene Sinnbilder der Erwartungen und Träume.
Männer in Ohnmacht.
Female Loops: Auf Monitoren erscheinen Bilder malerischer
Schönheit, ideale Momente aus Technicolor-Filmen, die in ihrer
Kürze der Wiederholung die Dauerhaftigkeit eines Gemäldes
untersuchen. Durch die Anmutung verschiedener weiblicher Portraits,
einer minimalen Ausdrucksveränderung in der Videoschleife,
wird der Betrachter zum Dialogpartner wie in einem filmischen Gegenschnitt.
Tunnel Vision oder Männer und Frauen passen nicht zueinander:
Holzskulpturen, deren Recheckröhren Einblicke auf Videobilder
lenken. Montagen aus farbigem Bildmaterial, das teils Kriegsdokumentationen,
teils den Studios Hollywoods entnommen ist. In die Videos eingerechnet
und digital montiert, öffnen und schließen sich rhytmisch
zwei Flügeltüren, die die Szenen einteilen.
Klaus vom Bruch, 1952 geboren in Köln, lebt in München.
Professur für Medienkunst, Akademie der Bildenden Künste,
München, www.kvb.com
Laura Cottingham und Leslie Singer: The Anita Pallenberg
Story, 77 min.
In Form einer kritischen Backstage-Satire stellen Personen aus
der New Yorker Galerieszene die legendäre Rockgruppe Rolling
Stones und ihren Anhang dar. Thema sind der Starkult, die rauschhaften
Exzesse, der Machismo der Kulturband, die hier ausschließlich
von Frauen gespielt wird. Die Produktion von Männlichkeit wird
zum androgynen Spiel, das nicht nur die sexuelle Hegemonie hinterfragt,
sondern auch die zwischen Schwarz und Weiß, denn nicht zuletzt
bediente sich der Rock n Roll der vitalen Kultur der
Schwarzen.
Der Film verwendet Techniken des veristischen Kinos, des Experimental-
und narrativen Films, der Performancekunst, des Kunstvideos und
dokumentiert und parodiert zugleich zentrale Aspekte des Künstlerlebens
von heute. Neben narrativen Shots in New York zitiert The
Anita Pallenberg Story Material von Rainer Werner Fassbinder,
Jean-Luc Godard, Filme von Stones-Konzerten und Robert Frank, wobei
die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart, fiktionaler Geschichte
und zeitgenössischer Realität, Popmusik und bildender
Kunst verwischt werden.
Laura Cottingham ist Kunstkritikerin und Kuratorin, lebt in New
York.
Leslie Singer ist Filmregisseurin, lebt in New York.
Die Entstehung von The Anita Pallenberg Story ist Schwerpunkt
eines Web-Projekts in Zusammenarbeit mit dem Künstlerhaus Stuttgart
Love, Sex, Fame and the Life of the Image. www.kuenstlerhaus.de
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