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Christoph Weber

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  GALERIE nächst ST STEPHAN
 28.04. - 30.06.2007


Vernissage: am Freitag, den 27. April 2007, um 18:00 Uhr


Auch CHRISTOPH WEBER generiert einen wesentlichen Teil seiner Arbeiten aus vorge-fundenem Bildmaterial. Für seine Serie „Damage“, die inzwischen bei der #4 hält, dienen Fotos aus dem Internet als Grundlage, ein zerstörtes amerikanisches Landhaus ist es im Fall von Damage #1, 2003. Weber zeichnet das Foto in seinen Umrissen nach und gewinnt eine Architekturzeichnung, die üblicherweise vor der Errichtung, nicht nach der Zerstörung eines Gebäudes entsteht. Ausgehend von der Zeichnung findet eine Art „Rückbau“ satt: Die Umrisslinien werden in die (Galerie-)Wand gefräst, 3mm tiefe Schattenfugen bilden das Negativ der Zeichnung. Die „Schlitzung“ ist tautologischer Nachvollzug und Wiederholung des Zerstörten.  Damit streift Christoph Weber die „Wüste des Realen“ (Die Zeit, 39/2001), in der man gemäß Slavoj Žižek ankommt nach all den „Dokumentar“-Bildern medial vermittelter Katastrophen, die sich von den Katastrophenfilmen Hollywoods nicht mehr unterscheiden lassen − er zeichnet Zerstörung als Gegenstand der Fantasie, als Déjà-vu-Erlebnis und gleichsam anthropologische Konstante.