Eröffnung:
Mag. Matthias Stadler, Bürgermeister von St.
Pölten
Einführung: Mag. Carl Aigner, Direktor des NÖ Landesmuseum
Begrüßung: Prof. Mag. Erich Steininger, Präsident
des Landesverbandes der NÖ Kunstvereine
Wenn es stimmt, dass das Gesamtwerk eines Künstlers durch das
thematische und formale Begehren der einzelnen Werkekonstituiert
wird, dann ist dies bei Arnulf Neuwirth einerseits das Phänomen
Reise, anderseits die bildnerische Verfahrensweise der Collage.
Die Collage ermöglicht Neuwirth, verschiedenste formale und
thematische Aspekte zu verflechten, vielschichtigste Elemente zu
vernetzen und so aus Vorhandenem, Vorgefundenem (objet trouvé)
eine Anreicherung und Amalgamierung differenziertester Aussageweisen
zu erzielen. Die einzelnen Collage-Fragmente, die vielfältigste
Materialien umfassen, erlauben in der Art und Weise ihrer Bezüge
nicht nur, einen Kosmos an Motiven wie ein Partitur zu kombinieren
und zu komponieren, sondern auch gegensätzlichste Zeit-valeurs
einzubringen. Mit deren Hilfe gelingt es dem Künstler, inhaltlich-formal
das zu erreichen, was bildgeschichtlich die Impressionisten mit ihren
valeurs realisierten.
Es geht also um den zusätzlichen ästhetischen, formalen
und inhaltlichen Reichtum, der durch dies Methodik gewonnen werden
kann.
Minutös, nuanciert, subtil, leger und doch äußerst
präzise erzählen damit die Bilder (und ihre Titel) vom
Möglichen und Unmöglichen Geschichten, Träume, aber
auch reale Begebenheiten. Bilder und damit Geschichten von fremden
und vertrauten Welten, von unerhörten Ereignissen und erstaunlichen
Imaginationen werden zu fast unendlichen Bildtableaux verwoben. Es
sind archäologische Gebilde, Wunderhörner der Natur und
des Lebens, die wie eine Traumarbeit funktioniert.
Carl Aigner |
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