Über Malerei reden, das hat keinen Sinn. Indem man mit der Sprache etwas vermittelt, verändert man es. Man konstruiert solche Eigenschaften, die gesprochen werden können, und unterschlägt die, die nicht ausgesprochen werden können, die aber immer die wichtigsten sind. Gerhard Richter

Schöne neue Welt (Brave New World) ist ein 1932 erschienener Roman von Aldous Huxley, der eine Gesellschaft in der Zukunft, im Jahre 2540 n. Chr. beschreibt, in der „Stabilität, Frieden und Freiheit“ gewährleistet scheinen.
Videokunst, Installation, Animation – bei der Fülle an Medien, die Künstlern heute zur Verfügung stehen, könnte man die Malerei beinahe als altmodisches Relikt aus der Vergangenheit abtun. Dass die Gattung allerdings längst nicht ausgedient hat, zeigt die Ausstellung „Schöne neue Welt“ mit sechs ausgewählten Positionen, die in ihrem Werk die Tradition der Malerei für sich weiterentwickeln, neu interpretieren und ins 21. Jahrhundert holen.

Karin PLIEM: Petroglifi di Tassili con fave di cacao, 2019, 200 x 250. Foto Richard Zazworka
Die Herbstausstellung unter dem Titel „Schöne neue Welt“, nach diesem Roman im Dokumentationszentrum für Moderne Kunst Niederösterreich ist der Malerei gewidmet: Drei Künstlerinnen und 3 Künstler, deren Malerei und der sensible Umgang mit Farbe hier in den Fokus gerückt werden. Anhand bedeutender österreichischer Positionen lotet die Ausstellung sowohl das Spannungsverhältnis als auch Berührungspunkte zwischen Farbe und Form aus. Sie berührt auch die Frage der Bedeutung der Malerei der Gegenwart.
In ausgewählten Serien befassen sich die vertretenen Künstlerinnen und Künstler mit verschiedenen Themenbereichen wie Landschaft, Umwelt, Ambivalenz des Schönen, Spuren der Zeit und Vergänglichkeit. Immer wieder scheinen in den so unterschiedlich konzipierten Werken auch Bezüge zur Kunstgeschichte auf.

Bettina BERANEK: „Schichtwechsel - Elisabeth“ Öl, Eitempera auf Leinwand 98 x 71 cm, 2019
Julian TAUPE; Unknown 1, 2019

Wilhelm SEIBETSEDER, Das Kleid der Königin, Acryl auf Aluminium, 140 x 120 cm, 2019

Richard JURTITSCH, "Eifel" - 2019, bei der Arbeit

Ruth BRAUNER: Adler und Engel II, 130 x 80 x 7 cm, mehrlagige Papierarbeit, Graphit auf Papier, 2019_Detail
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