Das Missverhältnis der Welt
"Das Mißverhältnis der Welt scheint tröstlicherweise nur ein zahlenmäßiges zu sein." (Kafka)
Das Projekt lässt sich am besten als visuelles Tagebuch beschreiben, in dem eine tiefe und beständige Intimität mit den Dingen, sowie die Einheit von Raum und Zeit festgehalten werden. Dieses Werk birgt zwei Aspekte: erstens, die Objekte (Zeichnungen, Gemälde, Bilder), die während meines Gastaufenthalts bei AIR Krems entstanden sind, zweitens, die Poetik und Erfahrung des Ausstellungsraumes an sich.
In gewisser Weise möchte ich Raum erkunden, der sich selbst beobachtet, der in zierlichen, an den Wänden gehefteten Arbeiten verkörpert ist, in der Luft schwebt, der die Zerbrechlichkeit und Transluzenz unserer Wahrnehmung von Objekten, von uns selbst, und von beiden im Verhältnis zu Raum beschwört. Ich will niemandem einen Standpunkt aufdrängen, nicht einmal darlegen, sondern ich möchte dem Betrachter einen Platz anbieten, der seinem Blick erlaubt reflektierend oder brechend zu sein.
Michael Tweed
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Michael Tweed
Missverhältnis
2006 |
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