Ausstellungsliste nach Galerien
 Ausstellungsliste nach Künstlern

 

Rudolf Goessl

Malerei 2000 bis 2005

 Kunstverein Mistelbach
 22.05 - 19.06.2005

 

Vernissage: am Samstag, dem 21. Mai 2005, um 19:00 Uhr


In Österreich hat sich Rudolf Goessl (geboren am 6. März 1931) als einer der ersten seiner Generation mit monochromer Malerei beschäftigt und bereits in den 70er Jahren internationale Positionen - wie z. B. die Kunst von Mark Rothko - rezipiert.

Schon damals bewegten den Künstler die großen Fragen des Seins und daraus resultierend die Möglichkeiten der Malerei, diese spirituellen Inhalte als "unendliche" Farbräume abzubilden. In einem von großen, freigesetzten Gesten expressionistisch dominiertem Umfeld konzentrierte sich Rudolf Goessl einzelgängerisch auf die meditativen Qualitäten der Abstraktion, legte hauchdünne Farblasuren übereinander, in deren Stille das Auge wie im unbestimmbaren Helldunkel einer Nebelwand versinkt.

Das Studium der alten Meister und die ständige Reflexion der jeweils aktuellen Tendenzen am Kunstmarkt bilden den Hintergrund, vor dem Rudolf Goessl sein malerisches Konzept über die Jahre stringent, aber keineswegs ignorant, weiterentwickelt hat.

Seit den 80ern charakterisieren grobkörnige Pigment/Sandmixturen seine Bildoberflächen, die gelegentlich von pastos gesetzten Pinselschlägen markiert werden: der sehr spezifisch "körperliche" Umgang mit Farbe (im Sinn von Substanz) erweitert als wesentliches Stilmittel eine gleichzeitig subjektiver werdende Interpretation der Inhalte durch den Künstler.

Mit dem zur Zeit wiedererwachten Interesse an Malerei sollte es gelingen, einer breiteren Öffentlichkeit als bisher, das Werk von Rudolf Goessl nicht nur retrospektiv, als das eines der interessantesten Vorläuferphänomene der "jungen Wilden", nahezubringen, sondern auch als bedeutende Position der österreichischen Gegenwartskunst zu vermitteln.

(A. Jünger-Rychlik)