Eröffnet wird die Ausstellung von der Kunsthistorikerin Silvie Aigner.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Texte von Mag. Silvie Aigner, Dr. Günther Hollerschuster und Dr. Petra Noll.
„Im Keller ist es dunkel“
Trickfilme von KünstlerInnen im Keller der Galerie.
Eröffnung um 20 Uhr vom „tricky women – team“
„Ina Loitzls Erkundungen von Oberfläche und Tiefe des weiblichen Körpers sind solcherart … geprägt von der Lust am Material und von einer sehr präzisen Bearbeitung. Doch führt sie uns in einen visuellen Irrgarten und spielt bewusst mit dem Gegensatz von Ästhetik und Thema, erkennt man erstmals was man hier in Händen hält. Ihre Objekte sind nicht abstrakt, sie lassen sich nicht loslösen in den Kontext konzeptueller Erklärungen sondern treffen uns direkt in unserer eigenen Körperlichkeit und Emotionalität. Schönschaurig eben.“
(Silvie Aigner)
Ina Loitzl (*1972) A
Studium Grafik und Visuelle Medien an der HS Mozarteum / Salzburg
Klasse Visuelle Medien an der HS für angewandte Kunst bei Peter Weibel
Kulturpreis für Bildende Kunst Land Kärnten / Atelierstipendium in Paris
Fine Arts Award of Taichung / Taiwan
Der - meist eigene - weibliche Körper ist Ausgangspunkt der künstlerischen Arbeit von
Ina Loitzl. Dabei holt die Künstlerin hervor, was uns einerseits als Teil unseres Körpers
vertraut, andererseits vollkommen fremd ist, weil wir es nicht sehen, nicht berühren können:
die Organe, so zum Beispiel die Geschlechtsorgane, die Lungenflügel oder das Herz.
Diese sind Gegenstand von im Raum schwebenden Textilobjekten, Collagearbeiten, Stickbildern,
Drucken, Bildobjekten oder auch Videotrickfilmen. Denn Ina Loitzls Arbeit ist formal
geprägt von Multimedialität, wie sie für KünstlerInnen der Gegenwart selbstverständlich
ist. Wenn sie für die Präsentation ihrer Videotrickfilme barockartige Rahmen aus
Kunststoff für kleine Monitore anfertigt, dann wechselt sie nicht nur frei zwischen den Medien,
sondern kombiniert die Medien ungezwungen miteinander. Ina Loitzls Arbeitsweise
zeichnet sich durch Lust am Material und durch eine äußerst präzise Bearbeitung aus. Beides
– Material (Textilien, Kunststoffe) und Technik (wie Häkeln, Sticken, Nähen) – entsprechen
einer weiblichen Ästhetik.
Ina Loitzls hinterfragt verschiedene Rollenbilder, die Frauenkörpern von der Gesellschaft
zugeschrieben werden. Ihre Arbeit ist eine unmittelbare Reaktion auf ihren eigenen Alltag
als Künstlerin, Frau, Mutter und auf die sie umgebende Werbe- und Modewelt und die erschreckenden
Banalität und Normalität von Körperkorrekturen. Dieser Welt begegnet sie
jedoch nicht in dem sie deren Bilder und Materialästhetik verwendet, sondern durch ihre
textilen Objekte Intimität und Individualismus aufzeigt. |