DELETE – Löschen, zerstören, durchstreichen. Sich positionieren und dagegen
entscheiden. Verschwinden. Vergessen. Ausgrenzen. Platz für Neues schaffen,
sich lösen und eventuell transformieren.
Im Computerzeitalter hat der Begriff delete eine neue Bedeutung bekommen. Er
beschreibt das Löschen bzw. Überschreiben von elektronischen Daten. Wissen und
Erfahrungen werden nach Prioritäten eingeteilt und mittlerweile elektronisch meistens
eher gespeichert als gelöscht. Durch das „Nicht-Löschen“ entstehen Datenhortung,
Datenmüll und Datenmissbrauch sowie ein gewisser Wertewandel. Der Überfluss an
Datenmengen führt zu einem Wertverfall des Einzelnen.
Johanna Klement, Darina Peeva und Julia Hofstetter durchforschen die Malerei und
Druckgraphik nach dem „gemachten Entschwinden“ und versuchen ihre persönlichen
Thematiken mit dem Thema „Delete“ zu konfrontieren.
In der Kro Art Gallery präsentieren sie alte und neue Arbeiten, die sich mit dem
gemeinsamen Thema auseinandersetzen, es abtasten oder kommentieren. Delete kann
dabei auch ein neuer Abschnitt sein, ein Aufbruch, hin zu etwas Neuem. Fest steht nichts,
außer dem Vorhandensein von Material. Und das Material kann mehr sein als nur seine
Materialität, oder auch wieder verschwinden.
Darina Peeva (*1972, Bulgarien)
Benutzt alte Familienfotos als Ausgangspunkt für ihre graphischen Kompositionen und
stellt sich die Frage, ob Sprache ihre Welt überhaupt (ausreichend) beschreiben kann.
Johanna Klement (*1979, Österreich)
Sucht Sehnsucht und Abenteuer. Oder: Intuitives Handeln als Kommentar und Grenze.
Übermalte Fotos mit suchenden Menschen.
Julia Hofstetter (*1979, Österreich)
Erinnerungen und ihr Verschwinden werden bei ihr bildlich festgehalten - genau so wie
Erinnerungen selten vollständig sind, da vieles wieder vergessen wird.

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