Pre-Opening am Donnerstag, 24.7., 19 h
Der Künstler wird anwesend sein!
Wir freuen uns Ihnen mit unserer kommenden Ausstellung einen jungen spanischen Ω
Maler vorstellen zu dürfen, den wir neu in unser Galerieprogramm aufgenommen
haben. Als besonderes Event wird Klaus Werner, Koautor des Buches
„Schwarzbuch Markenfirmen“, bei der Eröffnung eine Lesung/Reflektion vortragen
und eine eigens dafür entworfene Installation von José Pozo präsentieren.
Josè Pozo, geboren 1971 in Madrid/Spanien, studierte von 1992-1997 Malerei
an der Universität der Bildenden Künste in Madrid und von 2002-2007 an der
Akademie der Bildenden Künste Wien bei Amelie von Wulfen. Seit 1994 hat er an
verschiedenen Einzel- und Gruppenausstellungen in Österreich, Spanien,
Deutschland und Tschechien teilgenommen. Ab Ende Juli zeigt er seinen aktuellen
Werkzyklus „Made in China“ in der KRO ART Gallery.
Seine expressiv-gegenständliche Malerei wirkt einerseits oft plakativ und
idealisierend, besticht aber bei genauerer Betrachtung durch kritische Ansätze,
die aus der Kontradiktion zwischen Ideal und Kritik als zynisch - sarkastische
Verweise im Raum als Frage stehen bleiben.
Eines seiner zentralen Arbeitsthemen ist die
Welt der „workpeople“ und deren Position
innerhalb unserer Leistungs- und Konsumgesellschaften.
Verweise auf die Werbung
als Mittel zur Reproduktion der Sehnsucht
nach einem „besseren Leben“ werden vor
diesem Hintergrund zu einer globalisierungskritischen
Thematisierung von westlich
produzierten Idealbildern.
Gleichzeitig irritiert die recht einfache Malweise
als werbeartige Gestaltungsebene, die
den Betrachter auf die eigene plakative
Sehnsucht nach dem Guten und Schönen
zurückwirft und offen lässt, ob diese Malart
ein gewollter Verweis oder nur die individuelle
Gestaltungsfreiheit des Malers ist.
In José Pozos aktuellem Werkzyklus „Made in China“ wird Werbung und Produktbranding
durch die übliche Angabe des Herstellungslandes von Produkten
direkt auf das Bild übertragen und so das Werk als Kunst-Produkt der Industrialisierung
der Kunst durch den Kunstmarkt geoutet.
„Made in China“ steht hierbei auch als Synonym für die Produktion von Luxusgütern
in Billiglohnländern. Dabei kann die „Marke“ als Name und Idee teilweise
beliebig ausgetauscht oder kopiert werden. Das Imitieren wird zur Strategie und
reproduziert den Stellenwert der Marken, gleichzeitig wird aber das Werk als
qualitativ hochwertiges Produkt und Original durch die Imitation in Frage gestellt.
Wie andere Waren unterliegen auch Pozos Werke einem Produktionskreislauf und
visualisieren gleichzeitig die Beziehung zwischen Arbeit, Produkt und Konsum als
konkreter Gegenstand und als künstlerisch-inhaltliche Auseinandersetzung.
Ein wichtiger Ausgangspunkt in diesen Arbeiten bildet für Pozo das Sachbuch
„Schwarzbuch der Markenfirmen“ von Klaus Werner. Mit Werner traf sich Pozo im
Zuge eines Projektes für die Linzer Kulturplattform „Die Kupf“ mit dem Thema
Macht und Demokratie.
Die Gespräche mit Werner und die künstlerische Auseinandersetzung mit Markenfirmen
während des Projektes in Linz animierten ihn den Werkzyklus „Made in
China“ zu kreieren, um so seiner inhaltlichen Kritik an Konsum, Kapitalismus und
Globalisierung in der Malerei Ausdruck zu verschaffen.
|