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Otto Piene

im Showroom

Galerie Krinzinger
 07.09. - 28.10.2023

Eröffnung: 6. September, 2023, 19h

bild
Otto Piene, Hour Glass, 1967/72, Öl, Feuer und Rauch auf Karton, 100 x 70 cm

Als Reaktion auf die düstere Nachkriegskunst gründete Otto Piene im Frühjahr 1957 zusammen mit Heinz Mack die Avantgarde-Gruppe ZERO, deren Leitgedanke ein künstlerischer Neuanfang mit den Elementen Licht, Bewegung, Wind, Feuer, Luft und Energie war - in dieser Zeit entstanden auch seine ersten Rasterbilder. Indem er reine Pigmente durch ein Sieb drückte, schuf der Künstler ein mechanisches Muster, das auf der Netzhaut vibriert und die Lichtenergie des Pigments freisetzt. Piene erforschte auch andere Techniken, um "Licht freizusetzen", indem er zum Beispiel Kerzen durch Schablonen brannte, die Rußspuren hinterließen. Indem er seine persönliche Note in diesen Werken auslöschte, trennte sich Piene von der gestischen Malerei. Für ihn war es nicht die Handschrift des Künstlers, sondern die Erfahrung des Betrachters, die das Kunstwerk definiert. Als Pionier der multimedialen Kunst arbeitete Piene schon früh mit Licht und Bewegung. Nach seinem Eintritt in das Center for Advanced Visual Studies (CAVS) des Massachusetts Institute of Technology (MIT), wo er zunächst als Stipendiat (1968-74) und später als Direktor (1974-94) tätig war, schlug der Künstler einen neuen Weg ein und erweiterte sein Oeuvre in Bezug auf Material, Umfang, Zusammenarbeit und Beteiligung. Die großen malerischen Werke von Piene beziehen sich auf seine großen SkyArt-Projekte, die er ab 1968 in Boston entwickelte.

„Ja, ich träume von einer besseren Welt – sollte ich von einer schlechteren träumen?“ ist nach Selected Works (1957- 2014), 2018 die zweite Ausstellung mit Werken von Otto Piene in der Galerie Krinzinger. Die Ausstellung zeigt Öl-, Freuer- und Rauchbilder sowie Gouachen und Keramikarbeiten. Feuer und Rauch nutzte Piene als „Malinstrument.“ Bei seinen Feuerbildern sprüht er mit Lackspray einen Kreis auf die mit Ölfarbe grundierte Leinwand und bearbeitet ihn anschließend mit Fixativen, um die Brennbarkeit zu erhöhen. Er entzündet diese Fläche, durch Bewegen der Leinwand und Pusten in die Flamme beendete Piene den Gestaltungsprozess.
Otto Pienes Rasterkeramiken folgen dem Gestaltungsprinzip der frühen Rasterbilder. Dabei liegen die Metallsiebe, deren Perforierung zuvor als Siebpunkte zeichnerisch festgelegt wird, nicht direkt auf der Oberfläche auf, sondern werden in einem gewissen Abstand zu ihr fixiert. Die Glasur wird durch das Sieb hindurchgedrückt.

Otto Piene wurde 1928 in Bad Laasphe, Deutschland, geboren. Von 1949 bis 1953 studierte er Malerei und Kunsterziehung an der Akademie der Künste in München, anschließend ein Philosophiestudium in Köln. 2014 verstarb der Künstler in Berlin.

Am 6. Februar 2024 wird die Ausstellung Otto Piene – Paths to Paradise im Museum Tinguely in Basel eröffnet. Seine Sky Art Objekte sind bis 1. Oktober in Schirn Kunsthalle in der Ausstellung Plastic World zu sehen.

Auswahl an weiteren internationalen Ausstellungen:Black & White. Painting from Dürer to Eliasson, Museum Kunstpalast, Dusseldorf, DL, 2018, Signal - Lichtkunst aus der Sammlung Robert Simon, Kunstmuseum Celle, Celle, DL, 2017, Otto Piene, Sperone Westwater Gallery, NY, USA, 2016, Sammlung Viehof. Internationale Kunst der Gegenwart, Deichtorhallen Hamburg, DL, 2016, Otto Piene - Licht, Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster, DL, 2015, Contemporary Art from Germany, Museum of Art Ein Harod, Ein Harod, Isreal , Zero Die Internationale Kunstbewegung Der 1950er Und 60er Jahre, Martin-Gropius-Bau, Berlin, DL, 2015, Otto Piene - More Sky, Neue Nationalgalerie, Berlin, DL, 2014, Otto Piene. Graphikzeichnungen, Museum Kunstpalast, Dusseldorf, DL2013, Energiefelder Otto Piene zum 85. Geburtstag, ZKM, Karlsruhe, DL, 2013, Otto Piene, „Paintings/ Ceramics/ Light Ballets/ Inflatables“, The Mayor Gallery, London, UK, 2012, Otto Piene -Lichtballet, List Visual Arts Center, Cambridge, MA, USA, 2011, Otto Piene, Kunstmuseum Celle, Celle, Germany, 2001, Otto Piene - Konrav-von-Soest-Preis, Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster, DL, 1968, Otto Piene - Licht und Rauch, Museum Morsbroich, Leverkusen, Germany, 1962 (...)

Otto Pienes Werke sind in über 200 Museen und öffentlichen Sammlungen zu finden, unter anderem im Museum of Modern Art in New York, in der Nationalgalerie, Berlin, im Stedelijk Museum, Amsterdam, im Kunsthaus Zürich, im Musée National d'Art Moderne, Centre George Pompidou, Paris, im Museum Ludwig, Köln, in der Albertina, Wien, in der Albright-Knox Art Gallery, Buffalo und im Walker Art Center, Minneapolis.