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Six Solo Shows

Krinzinger Projekte
 19.02. - 20.03.2021

Eröffnungstag: 18. Februar, ab 12:00 Uhr

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THEAN CHIE CHAN geboren 1972 in Penang, Malaysien, lebt und arbeitet in Wien; Er studierte unter Christian Ludwig Attersee an der Universität für Angewandte Kunst in Wien. Die Subtilität des Konzepts dieser klassischen Tuschemalerei besteht nicht nur in der Beschränkung auf eine Farbe, sondern auch in ihrer minimalistischen Gegenübersetzung von Kontrasten. Ordnung – Chaos Thean Chie Chan’s Kunst ist es zwei konträre Konzepte in diese einfache Form zu bringen. Die Linien stehen für Ordnung, die gespritzte Farbe für das Chaos, den Zufall. In manchen Bildern treffen diese zwei Konzepte aufeinander. Die wie eine Sanduhr geformten amorphen Gebilde kann man als Metapher des Menschseins verstehen. Thean Chie Chan verwendet klassische Tuschemalerei um, aus seiner Sicht, den modernen Menschen darzustellen. Durch unsere Individualität sind die Menschen voneinander getrennt und nur durch eine dünne Linie verbunden. Jedoch ist dies bereits ein Erfolg, denn dadurch sind wir im Stande in Beziehung zueinander zu treten.

Zu seinen letzten Ausstellungen zählen: Unfassbar umrissen, Bank Austria Kunstforum, Wien, AT, 2018, solo, Air 2017, Krinzinger Projekte, Wien, AT, 2018, Michael Vonbank, Im Tintenfischgarten tief in mir - Erste Retrospektive 1990-2015, Galerie Kunst & Handel, Graz, AT, 2016, Mythen, Riten, Maskenspiele, Museum Krems, Krems, AT, 2015, solo, Zeichnungen, Galerie Krinzinger, Wien, AT, 2013, solo;

JÓZSEF CSATÓ geboren 1980 in Ungarn, lebt und arbeitet in Budapest; József Csató lässt sich für seine Arbeit von der langen Geschichte der Malerei und deren traditionellen Genres inspirieren: Stilleben, Landschaftsmalerei, Porträt, Erzählung und Abstraktion. Seine Arbeiten nähern sich diesen Kategorien aus einer neuen Perspektive und kombinieren sie zu einzigartigen Hybriden. Im Bildinhalt assimiliert Csató kunsthistorische Referenzen mit einer visuellen Sprache der Gegenwart – vom Märchen über popkulturellen Ikonograpie bis zu faszinierenden surrealistischen Szenen. Lockere biomorphe Figuren verschmelzen zu botanischen Formen, Tröpfchen, Fliesen und anderen geometrischen Formen. Die stilisierten Objekte jeder Komposition sind gestapelt, um eine spielerische Hierarchie und eine merkwürdige Darstellung des Raums zu schaffen. Die vagen Werktitel lassen Raum für Interpretatoin.

2006 beendete Jósef Csató sein Studium an der Ungarischen Kunstakademie in der Klasse von Dóra Maurer. 2013, 2014 und 2015 gewann er dreimal das Gyula Derkovits - Stipendium. 2013 erhielt er den renommierten Esterhazy-Preis. Zu seinen letzten Ausstellungen zählen: ENA Viewing Space, Not Enough Buckets to Hold the Tears of Joy, Budapest, HU, 2019, solo, Schloss Esterhazy, Interesting Collection from the Universe, AT, solo, Krinzinger Projekte, AIR Wien, AT, 2018, Kunsthalle, Derkó Now, Budapest, HU, 2015, solo, Krinzinger Projekte, Residency, Petömihályfa, HU, 2015;

HANAKAM & SCHULLER Markus Hanakam (geb. 1979 in Essen, Deutschland) und Roswitha Schuller (geboren 1984 in Riesach, Österreich) leben und arbeiten in Wien. Markus Hanakam und Roswitha Schullers Arbeiten zeichnen sich durch ein Interesse an Objekten aus, die Hybride sind zwischen Kunst- Design, oder Alltagsgegenständen. Solche Objekte sind besonders geeigent, um über Bildproduktionen und Postmedialität nachzudenken. Etwa standardisierte Plastikverschlüsse, wie wir sie aus unserem Konsumalltag kennen, die das Künstler_innenduo zu neuen Objekten ohne eindeutig erkennbaren Gebrauchswert zusammengesetzt. Diese wiederkehrenden Protagonisten ihrer Installationen Videos oder Drucke bevölkern Archivregale ebenso wie den Rapport von Tapeten […] (Auszug aus „Hide & Seek“ von Georgia Holz, 2020)

Die Arbeit Harlekin & Colombine zeigt ebenfalls ein Hybrid Objekt, wenn auch ein gefundenes – eine Porzellanfigurine aus dem Rokoko. Das deutlich sichtbare Druckraster des Bildes entlarvt die Reproduktion der Figur. Die Künstler_innen scannten einen Auktionskatalog, der auf Darstellungsmodi zurückgreift, die mittels „Auratisierung“ die Erzeugnisse der ursprünglich seriellen Produktion zu Unikaten stilisiert. Hanakam und Schuller machen die Aura buchstäblich sichtbar, in Form einer gestischen Übermalung mit semitransparenter Acryltusche, zugleich ein Akt des Zeigens und Verbergens. Man kann nicht umhin es als augenzwinkernden Verweis auf Walther Benjamins berühmten Aufsatz „Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit“ zu lesen. Die farbige Wand wirkt gleichsam als Bühne und Rahmen für das Bild.

Die Videoanimation Tower of Jewels (2015, Re-Cut 2021) basiert auf Scans von Kunststoffobjekten. Es handelt sich um Drehkörper die durch Scanverfahren räumliche Tiefe und Unschärfe gewinnen. Hankakam&Schuller ordnen sie in konzentrischen Kreisen und rotieren diese in verschiedenen Skalierungen. Der Sound wird ebenfalls, durch das Reiben an einer Steinoberläche, von den Kunststoffobjekten selbst erzeugt. Der akustische Effekt, der sich durch dieses Verfahren ergibt, wird heute zunehmend in Social Media als Autonomous Sensory Meridian Response (abgekürzt ASMR) genutzt. ASMR bezeichnet die Erfahrung eines kribbelnden Gefühls auf der Haut (sogenannte Tingles) und wird häufig durch akustische, visuelle und taktile Sinnesreize (sogenannte Trigger, deutsch „Auslöser“) ausgelöst, jedoch individuell verschieden stark oder schwach erlebt. Zu ihren letzten Ausstellungen zählen: The Emblematic Cabinet, Galerie im Traklhaus, Salzburg, AT, und Städtische Galerie Cordonhaus, Cham, DE,2020, solo, Oikos, MQ Artbox, Museumsquartier Wien, AT, 2020, solo, Linterna Magica, Ebensperger Rhomberg x Berlinale Forum Expanded, Berlin, DE, solo, Anthropocene On Hold, PCAI Polyeco Contemporary Art Initiative, Piraeus, GR, 2020, Mind so Fast, Body so Slow, Berlin Weekly, Berlin, DE, 2020, House of Rituals, Vienna Art Week, Wien, A, 2020, Rencontres Internationales, Haus der Kulturen der Welt, Berlin, DE, 2020. Rencontres Internationales, Contemporary Moving Images, Louvre Auditorium, Paris, FR, 2020, In diesem Jahr werden ihre Arbeiten in der Biennale für Freiburg in Freiburg im Breisgau zu sehen sein.

STEFANIE DE VOS *1984 in Zottegem, Belgien; Sie studierte Architektur an Sint-Lucas Gent und Bildende Kunst an der Academie voor Schone Kunsten Antwerpen und an der Akademie der bildenden Künste Wien. Lebt und arbeitet in Wien.

In ihren Gemälden und Zeichnungen verbindet Stefanie De Vos ihre Leidenschaft für Malerei, Architektur und Landschaft. Kommunizierende Farbflächen und grafische Elemente verbinden sich zu farbenfrohen expressiven Kompositionen in Arbeiten auf Leinwand, Papier, Acrylglas, als Objekte und Wandmalerein. Ihre Arbeitsweise ist intuitiv, ein Gefühl der Freiheit spiegelt sich in vibrierenden, rhythmischen Bildern. Eine Zusammenfassung von Elementen in kontrastierenden Maßstäben, Materialien und Farbtemperaturen führt zu kettenartigen Anordnungen mit unregelmäßigen Rhythmen und Akzenten. Die lebendigen Bilder sind wie Landschaften, in denen viele visuelle Spaziergänge mit unterschiedlichen Schwerpunkten, vielfältigen räumlichen Verbindungen, Unterbrechungen und variierenden Orientierungspunkten möglich sind. Zu ihren letzten Ausstellungen zählt: SoArt Artist in Residence, AT, 2020, Romantic Activity, Casa Argentaurum, Gent, BE, 2020, Borrowed Spaces, Warp Sint-Niklaas, BE, Groupshow, 2020, AIR Artists in Residence, Krinzinger Projekte Wien, 2019, Festival International des Jardins Chaumont-sûr-Loire, 2019, AIR Petömihalyfa, Krinzinger Projekte, HU, AIR, 2018, AIR Cité Internationale des Arts Paris, Flanders, State of the Art, FR, AIR, 2018, Summer, Dance and Objects, PERFORMANCE with Yi-En Chen (Choreographie/dance), WUK KEX Summerstudio Wien, 2018, On Space, Edel Extra Nürnberg, 2018, WARP BELGIUM Portfolio Weekend, Eindhoven, NL, 2018;

LINUS RIEPLER *1984 in Vöcklabruck, lebt und arbeitet in Wien; Er studierte an der Akademie der Bildenden Künste in Wien, bei Gunter Damisch und Manfred Pernice und an der Koninklijke Academie voor Schone Kunsten, Antwerpen. 2017 bekam er den Klemens Bosch Preis, 2014 den Heinrich Gleißner Förderpreis und 2013 den Theodor Körner Preis verliehen.

Rieplers Arbeiten wurzeln in persönlichen Erfahrungen und diese treten in mental wieder erlebten Erzählungen immer wieder auf. Dabei geht es ihm nicht per se darum, seine Lebensgeschichte zu erzählen, sondern darum, über Objekte Geschichten zu erzählen. Dabei können dieselben Dinge ganz andere Erinnerungen in dem/der Betrachter*in wachrufen und funktionieren wie Relais zu einer erinnerten Erfahrungswelt – wie Brücken in unserem Gedächtnis, die einen Impuls zu einer gemeinschaftlichen Erinnerung und Erzählung schlagen. Einfache Materialien, Fundstücke und Teile von Gebrauchsgegenständen treffen in den Raumskulpturen von Linus Riepler auf handgeformte Objekte und abgeformte Strukturen. (Daniela Hahn)

In der aktuellen Ausstellung werden konkrete Orte zitiert. Einer der zitierten Orte ist die eigene Wohnung. Das Raummodell Wohnung Gfrornergasse (kurz vor dem Auszug), 2020 ist eine detailgetreue Nachbildung Rieplers Wohnung kurz vor einer Übersiedlung während des ersten COVID 19-bedingten Lockdowns –als Zeugnis eines Abschiedes und einer Momentaufnahme. Es handelt sich hier also um einen Abschied und eine Momentaufnahme. Die Arbeit noch immer warten auf bessere Aussichten (2021) hat ihren Ursprung auch in besagter Übersiedlung. Als Ausgangspunkt dient eine Fensternische der zitierten Wohnung. So ist auch der Heizkörper ein Abguss eines Heizkörpers der Wohnung.

Bei dieser Arbeit handelt es sich allerdings nicht um eine exakte Rekonstruktion eines Ortes, dieser wird zwar angedeutet, es geht aber viel mehr um die Darstellung einer Stimmung. Die Skulptur bleibt skizzenhaft und überlässt es den Betrachter*innen sie fertig zu denken. Der Soundtrack zur Arbeit stammt von Justin Lepard (aka Psychodelic Chello). Während eines Lockdown-bedingten intensiven videotelefonischen Austausches bgann eine Zusammenarbeit der beiden Künstler, so schrieb Justin Lepard, Musiker und Komponist aus Los Angeles das Musikstück für diese Arbeit.

Zu seinen letzten Ausstellungen zählen: Nach dem Taifun, Kunstraum ada, Wien, AT, 2020, solo, Open Art Biennale, Örebro, SE, 2019, Thomas Bernhard-Abend, österreichisches Kulturforum in Berlin (Installation), DE, 2019, 10. Medunarodni festival vizualnih umjetnosti ARTERIJA, Museo Lapidarium, Novigrad,, HRV, 2019, Preise und Talente 2019, Power Tower, OK and EnergieAG, Linz AT, 2019, 26 Relaxercise, 5 year anniversary of stay hungry project space, Berlin, DE, 2019, A small analog holodeck, Richmond Art Collective, Spokane, USA, 2017, solo, Left Behind, Galerie Krinzinger AT, solo, 2021 werden seine Arbeiten in einer Einzelausstellungen in der Galerie im Traklhaus in Salzburg zu sehen sein.

ANJA RONACHER * 1979 in Salzburg, lebt und arbeitet in Wien; Sie studierte Fotografie am Royal College of Art in London sowie an der Estonian Academy of Arts in Tallin und Scenography an der Universität für Angewandte Kunst in Wien;

In den beiden Ausstellungen Pardise und The Guest House zeigt Anja Ronacher Arbeiten aus verschiedenen Werkzyklen.

Zum einen sind es Arbeiten aus ihrem zeichnerischen Werk. In kleinen Formaten arbeitet sie in Tusche auf Papier. Ausgehend von einer Zeichnung des Ecce Puer, einer zuerst wächsernen, und danach vielmals in Bronze gegossenen Skulptur von Medardo Rosso, die den Anfang der Serie genommen hat, hat sie einen Werkzyklus von Kindergesichtern entwickelt. Sie zitiert Antonin Artaud “Das menschliche Gesicht ist eine leere Kraft, ein Todesfeld, es sucht sich noch immer”. Im Zeichnungsraum zeigt Ronacher ebenso eine Vitrine mit Recherchebildern (die archäologische Ausgrabungsstätte des Tacht-e Suleiman sowie eine Klosteranlage in der Provinz West – Aserbaidschan, Iran, 2018)

Zum Anderen zeigt sie fotografische Arbeiten aus den Jahren 2018 und 2019. In einer komplexen analogen fotografischen Technik, die sie seit 2010 weiterentwickelt, werden archäologische Dinge zu Symbolen, die in das Tief der menschlichen Psyche blicken. Im Titel Pardise, jüdischer Pardes, christliches Paradies, und islamischer Garten, löst sie die Begriffe auf und schreibt sie erneut. Die Titel der Fotografien markieren jeweils den Ort, sowie die museologische Beschreibung des Dinges, hier fotografiert in Yucatan, in archäologischen Museen in Mexiko City sowie in Athen.

Zu ihren letzten Ausstellungen zählen: Leto Gallery, Warsaw, PL, (cancelled due to Covid19 restricitons), The wave and the sea, Gottrekorder, Graz, AT, 2020, Opfer, Leerstand Gallery, Wien, AT, 2020, Die Sammlung, Lentos, Linz, AT, AT, 2019, Answer to Job, Vucedol Museum, Vukovar / Oris, Zagreb, Kroatien, HRV, 2018, und Rigo Gallery Novigrad, HRV, 2017, solo, BC21 Kunstpreis, 21Haus, Vienna, AT, 2017, Anja Ronacher, Kunstverein, Salzburg, AT, 2016, solo