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Andrew Kerr
Duncan MacQuarrie
Scott Myles
Hayley Tompkins
Sue Tompkins


  GALERIE KRINZINGER
  18.09. - 15.11.2003

 

 


Im linken Flügel der Räumlichkeiten der Galerie zeigen wir in Zusammenarbeit mit The Modern Institute, Glasgow, eine Gruppenausstellung mit Arbeiten von Andrew Kerr, Duncan MacQuarrie, Scott Myles, Hayley Tompkins und Sue Tompkins.

Die Ausstellung, kuratiert von Toby Webster, präsentiert fünf junge Positionen britischer Kunst. The Modern Institute wurde als Galerie 1998 mit dem Ziel gegründet, eine Plattform für die Auseinandersetzung, Produktion, Diskussion und Präsentation von internationaler zeitgenössischer Kunst zu sein.

Andrew Kerrs (*1977) Arbeiten sind von Künstlern wie Alex Katz beeinflusst und reflektieren deren Werke. Kerrs Arbeiten entstehen jeweils für bestimmte Räume und sind Ausdruck seines künstlerischen Wollens, die Grenzen der Wahrnehmung seiner Arbeiten ständig zu erweitern.

Andrew Kerr entwickelt für jede Präsentation neue Werke, bzw. nutzt den jeweils neuen Kontext für eine Art Innovation in der Präsentation bereits bestehender Werke. Der Kontext besteht zwischen Werk und Raum, zwischen Werk und Werk.
" Wadham" demonstriert das Thema Kontext / Beziehung innerhalb von Sujet und Material. Die Unterschiedlichkeit der Teile der Darstellung interessiert Kerr sowohl in ihrer Materialität, als auch in der Abbildung von Form und Einfachheit - wie bei Rasen und Himmel. Bei "Car Place" interessierte ihn die Abbildung von purer Gegenständlichkeit.
" Two Soldiers" sind aus einem festen Brocken Eichenholz grob und derb herausgehauen. Es scheint, als ob Kerr die Skulptur mit jener Gewalt schuf, die das Motiv der Skulptur suggeriert und zum Inhalt hat. Zusätzlich steht die Basis der Entstehung in einem sehr persönlichen Kontext. Kerr reagierte mit "Two Soldiers" auf ein Photo von zwei Soldaten, das ihm ein Freund aus Australien gesendet hatte.

Duncan MacQuarrie (*1977) hinterfragt mit seinen in der Ausstellung präsentierten Arbeiten die Bedeutung von Bewertung und Berechtigung - ausgehend von der Beziehung zwischen dem Natürlichen und dem Geschaffenen.

Duncan MacQuarrie gibt die Stichworte "schnell" und "offen", "simpel" und "einfach". Ihn interessiert der Prozess von "doing" und "thinking", von"figure to form"." Leg , Spin, Through the Gate ..." zeugt von der Auseinandersetzung mit John Wesley. Desweiteren präsentiert er "Sures" und "Gae Should".

Scott Myles (*1975) arbeitet mit den unterschiedlichsten Medien: Skulptur, Zeichnung, Text und Objekt. Sein Ziel ist es, nicht didaktisch zu sein. Er wendet ein Praxismodell an, in dem die Zusammenstellung der Arbeiten und Projekte die Bedeutung tragen. Arbeiten des Künstlers sind ebenfalls in der Ausstellung „Junge Szene 03“ in der Wiener Secession zu sehen. Scott Myles zeigt mit seinem drei Arbeiten zwei kontrastierende Positionen." Untitled (For Sale)" und "Screen" zeigen sich sachlich dem schlichten Objekt verhaftet, "Extra Hands" eher manieristisch, poetisch. "Extra Hands" entstand nach der Arbeit "The Sond of Music" (in der Mappe), in der die vier Objekte als Rauminstallation verstanden werden. Alle Arbeiten existieren hier autonom. Stehen aber innerhalb der Ausstellung aber in Korrespondenz.

Hayley Tompkins (*1971) zeigt eine Serie von Wandmalereien und Arbeiten auf Spanplatte, die sich zwischen Betrachter und dem rationellen Formalismus des Gebäudes, die sich in dem ambivalenten Zustand des "Fertigen / Unfertigen" positionieren. Hayley Tompkins schuf zuvor viele Zeichnungen auf Papier und eher weniger Arbeiten auf Spanplatte. Hier zeigt sie drei Arbeiten auf Spanplatte und eine Wandzeichnung.

"Squared dream" (Wandzeichung) stellt die Reduktion, die Fragmentierung, der Form des Quadrates dar. Die Form, Quadrat und Linie, ist nicht auf die Reduktion festgelegt. Sie bietet gleichzeitig die Möglichkeit das Quadrat als Raum, die Linie als Gang in den Raum zu interpretieren. Ebenso formal reduziert ist "Untitled" (Quadrat). Die Künstlerin selbst verweist aber auf die Möglichkeiten der Interpretationen. Zum einen spricht Sie vom orangefarbenen Rahmen, der den Blick in die Tiefe des Blaus (Himmels) frei gib, zum anderen ist es wieder wie ein Traum von einen Bild mit den Sujet des Quadrates (Josef Albers "Hommage to the Square"), wie ein Portrait eines anderen Bildes. Ebenso besteht eine Verbindung zu "Worlds End", indem das Quadrat ein Detail des Quadrat-Systems, des großen Ganzen, darstellt. "Discription", mit dem Rund als formalem Kontrast, zeichnet eine abstrakte Figur. Als Selbstportrait gedeutet, ist es ein Körper, der aus Löchern gebildet wird.

Sue Tompkins (*1971) arbeitet mit unterschiedlichen Materialien, Texten und Performance. In der Ausstellung präsentiert eine Serie von abstrakten
Stoffbildern, die auf den ersten Blick vertraut erscheinen, bei genauerer
Betrachtung verschiedene andere Bedeutungsebenen offen legen.

In "And Windmill" (zwei Teile) werden die visuellen Informationen auf ein Minimum reduziert. Vermeintlich Vertrautes wird zu einer komplexen, vielschichtigen Bilderfahrung (z. B. Blume, Feuer etc.), Abstraktion zu einer Extraktion der Erfahrungen."Ohne Titel" (schwarz) ist in seiner Existenz von der Undefinierbarkeit bestimmt. Entfernt davon ein Bild, eine Skulptur, ein Objekt zu sein, nähert es sich sowohl einem Gebrauchsgegenstand als auch der Erscheinung eines japanischen Design-Kleidungsstücks - reduziert auf Form und Einfachheit, auch in der Verarbeitung.
Von den ursprünglich 50-60 kleinen Zeichnungen, werden bei "Ohne Titel" (Installation) sechs ausgewählt (alle stellen persönliche Bezüge z. B. zu Freunden, "Styles" und buddhistischen Texten dar), um mit den anderen Teilen des Werkes eine Art persönliche Essenz zu bilden. Am Fuß der Vorderseite des Sockels stellt Sue Tompkins Frau und Mann durch zwei unterschiedliche Plastikwasserflaschen dar: die Linke, deutlich tailliert, mit einer Frisur aus einer Art Fellhaar - welches zusätzlich eine Anspielung auf die von Sue Tompkins sehr geschätzte Künstlerin Meret Oppenheim ist - identifiziert sich als Frau. Die Rechte Flasche, in robuster bauchiger Erscheinung, ist der Mann. Unterstützt wird dies durch das Foto dahinter, welches einen Männeroberkörper zeigt. Nicht erkennbar ist, dass es sich hierbei um Andrew Kerr handelt, der versucht an der Kante eines Schrankes eine Bierflasche zu öffnen.