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AES+F

Defile

  KNOLL GALERIE
 09.09. - 14.11.2009

 

Vernissage: am Dienstag, den 08. September 2009, 19:00 Uhr


Die Knoll Galerie Wien eröffnet die Saison 2009/10 mit dem noch kaum ausgestellten, jedoch viel diskutierten Projekt „Defile“ der russischen Künstler Guppe AES+F – Tatiana Arzamasova, Lev Evzovich, Evgeny Svyatsky und Vladimir Fridkes.

Weltweite Bekanntheit erlangten die Künstler mit den Projekten „Action Half Life“ (2004 ausgestellt in der Knoll Galerie Wien) und „Last Riot“ (2007 ausgestellt in der Knoll Galerie Wien und auf der Biennale Venedig im russischen Pavillon).

Ein Vorgeschmack auf „Defile“ bekam das Publikum in Österreich bereits im Frühling auf der Viennafair 2009. Hier wurden zwei Arbeiten aus der insgesamt siebenteiligen Serie präsentiert.

Ab 8. September ist das gesamte Projekt, das tabuisierte Sterblichkeit und vergängliche Schönheit gegenüber stellt und in einander verwebt, in der Knoll Galerie Wien zu sehen.

AES+F über das Projekt:
„Mit den Werken der Serie „Defile“ setzen wir uns mit dem Umgang der Menschen mit dem Konzept des Todes auseinander, in dem wir das Bild des Todes neben das Bild der Schönheit setzen, in diesem Fall geht es um high fashion. Durch die Verbindung von Mode und Tod, haben wir die modernen Gegenspieler des traditionell gefestigten Paares Liebe und Tod gefunden: Schönheit und Tod. Es erscheint ein grundlegender Aspekt der menschlichen Natur zu sein, die Bedeutung des Todes in Verbindung mit etwas anderem zu begreifen, als ob dadurch die Last, nur über den Tod nachzudenken, leichter wird. Die Zwangsvorstellung von Mode, die eine Kurzlebigkeit symbolisiert, kann als ein Weg interpretiert werden, mit der Angst vor dem Tod umzugehen. Das ist eine altertümliche Möglichkeit, sich mit dem Tod auseinander zusetzen, wie in den aufwändigen Ritualen, die in Verbindung mit dem Tod stehen, westlicher und nicht-westlicher Kulturen gesehen werden kann. Menschen haben immer dazu tendiert den Tod zu verschleiern, zum Teil basierend auf den Wunsch den Tod abzuwehren. Dieser Idee wollen wir uns in diesem Projekt widmen.

Mit Hilfe von moderner digitaler Technologie wollen wir virtuelle Veranstaltungen schaffen, die an den Geist mittelalterlicher Karnevale, im speziellen den Tanz des Todes, erinnern. Wir planen ein Shooting - Videos und Fotos - mit toten Körpern unbekannter Menschen in einer Leichenhalle, und danach Aufnahmen von „haut couture“ an lebenden Models in Paris, Mailand und London. Die Kleider stammen von Designern, die die anspruchsvollsten und progressivsten Künstler in der heutigen Modeszene darstellen, und mit denen wir hoffentlich in unserem Projekt zusammenarbeiten werden. Die aufgenommenen Bilder werden dann digital manipuliert, so dass die unbekannten Körper mit dem exklusiven Gewand bekleidet sein werden. Die Körper werden über ein unsichtbares Podium schweben, ihre Kleidung wird sich bewegen, als ob sie über den Catwalk laufen.

In der Entwicklung des Projekts „Defile“ waren wir durch die Idee motiviert eine Verbindung zwischen Mode - gekennzeichnet durch ihre extreme Kurzlebigkeit - und Tod - Zeichen für Beständigkeit und Unabwendbarkeit - herzustellen. Gleichzeitig wollen wir den Zuschauer mit einem Gefühl für die Wiederholbarkeit des Lebens konfrontieren und zum Teil einen leichteren Zugang zum Tod zeigen.

Indem wir auf diese morbide Weise dem Tod eine Art Würde und Schönheit gewähren - im gewissen Sinn das Jenseits - hoffen wir, dass unser Publikum etwas Wertvolles in diesem Projekt finden wird."