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Ivica Capan

"Asymmetrisch"

  KNOLL GALERIE
  02.02. - 29.03.2005

 

Vernissage: am Mittwoch, dem 2. Februar 2005, um 19:00 Uhr


Das Bild, was ist es, Fläche, selbständig, Einheit. Immer dieses Einheitliche. Und was sehen wir da? In der Welt? Dieses Einheitliche, nehmen wir die Welt wirklich so wahr?

Ein Bild ist immer irgendwie unproblematisch überschaubar. Das wird sich womöglich noch ändern. Ich kann zum Beispiel um die Ecke sehen.

Wenn wir etwas zum ersten Mal sehen und es nicht einordnen können, dann kennen wir uns nicht aus. Wie sehen wir dann? Richtiger, gleich? Schwierig, ein Beispiel zu finden. Also sucht sich jeder selbst etwas aus. Naturmensch in der Stadt. Oder einer aus der Vergangenheit! Der hätte keine Ahnung! Carravaggio zum Beispiel ist reinster Antibarock.

Aber was ist mit der Asymmetrie. Warum nicht mehrere Schwerpunkte? Da fällt mir Kubismus ein, verschiedene Blickwinkel, allen Ernstes! Es ist absolut nicht so, dass das stimmt, ist auch unaktuell. Aber auch so ein Bild aus verschiedenen Blickwinkeln nehmen wir als eine Einheit dar.

Wenn wir malen, müssen wir einiges akzeptieren. Zum Beispiel Bildträger. Und immer dieser Markt, Kunstmarkt, ja. Öffentlichkeit kann man auch sagen, ist das dasselbe und aus welchem Blickwinkel, wer bestimmt da eigentlich, ich oder du?

Diese Frage, ob es möglich ist ein Bild zu malen (oben schon beantwortet), führt mich zur keiner Bildsprache, es ist jedenfalls so, dass es nicht zur einer brillianten Lösung führte was zu malen und wie. Natürlich, das war auch nicht die Frage. Weil das ist doch wenig interessant, irgendwelche Muster zu wiederholen. Und kein schwarzes Bild. Vorsicht wieder ein schwarzes Bild. Kein schwarzes Bild als Antwort. Ein weißes ist aber auch nicht so unbedingt notwendig. Schwarzes Quadrat allerdings empfehle ich jederzeit.

Wie schön. Wird nicht immer etwas Neues verlangt? Man möchte auch etwas Neues von selbst aus machen, glaubt man, oder ist das nicht einfach der Druck der Zeit, wie unelegant, besser Atmosphäre. Wie war das früher? Und wenn das Neue dann da ist, ist das nicht das Gleiche wie immer. Es scheint um was anderes zu gehen. Wie hängen das Banale und das Erhabene zusammen?

Und jetzt was? Beliebigkeit? Pluralismus! Individuelle Lösungen! Dass ich nicht lache! Aber was sind da die Aufgaben, irgendwie vielleicht Humanismus. Aber hat das mit der Kunst zu tun, mit der Malerei, Humanismus in der Malerei. Der Monochrome Humanismus? Ich glaube ja.

Wie das alles jetzt zusammenhängt und ob ich mir nicht widerspreche wenn ich die formale Seite der Malerei betone, keineAhnung. Komposition, dekonstruiert, überhaupt nicht, das Licht, die Notwendigkeit eines Kontrastes, verschiedene Blickwinkel, beim Abstrakten Bild, ha-ha, schief, alles, schief.

Das Bild wehrt sich vor falschen Absichten. Welch ein Glück. Da ist es dann kaum interessant, wie ich auf bestimmte Farben komme und mich Asymmetrie zunehmend interessiert (es ist unmöglich).

Ivica Capan, 2004