Die Galerie Ulrike Hrobsky präsentiert im SHOWROOM im Rahmen des Monats der
Fotografie Kaleidoskope, eine Ausstellung mit Fotografien der Künstlerin Andrea
Freiberger.
Andrea Freiberger setzt die Formensprache, die sie in ihren Collagen entwickelt hat,
konsequent fort und seit zwei Jahren in das Medium der Fotografie um. Die Kamera
fungiert als „Schere“, liefert das Basismaterial in Form von Ausschnitten aus dem
städtischen Umfeld (Fassaden, Schilder, Sessel, Fahrräder etc.), die sie am
Computer neu zusammensetzt und so aus ihrem ursprünglichen Kontext löst.
Gezeigt werden Strukturuntersuchungen, die vom Großen (Fassaden
beziehungsweise Ausschnitte daraus) zum Kleinen (Details von Mauerwerk wie Risse,
Kanten oder Vertiefungen) führen und umgekehrt.
Bei den Arbeiten, welche die Fassade thematisieren, entstehen durch Spiegelung und
Rapport Verfremdungen in Form engmaschiger, ornamentaler Muster, bei deren
Betrachtung der Bezug zur Fassade zugunsten der neuen Struktur weitgehend
verloren geht und die neue Bedeutungszuschreibungen erforderlich machen.
Die „kleinen Strukturen“, also die Details aus dem Mauerwerk, verändern sich zu
großflächig anmutenden Gemälden mit der Kamera. Durch den Perspektivenwechsel
und das Spiel mit Licht und Schatten sowie der Schärfentiefe werden einerseits
Kompositionen mit sehr malerischer und dreidimensionaler Wirkung erzielt,
andererseits solche, die an die flächige Hard-Edge-Malerei denken lassen. Das
ursprüngliche Foto, bei den Fassaden-Arbeiten durch genaues Hinsehen vielleicht
noch herauszufiltern, löst sich in der neuen Struktur völlig auf. |
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