Die Galerie Ulrike Hrobsky zeigt Formal Garden, eine Ausstellung mit Installation und
Malerei von Maria und Natalia Petschatnikov. Die Zwillinge Maria und Natalia
Petschatnikov bilden nicht nur eine familiäre Einheit, sondern auch eine künstlerische.
Alle künstlerischen Projekte führen sie von der Planung bis zur Ausführung
gemeinsam durch, daher muss man sie als künstlerische Einheit verstehen. Seit
sieben Jahren leben die beiden russischen Künstlerinnen in Deutschland.
Die Arbeiten der Petschatnikovs haben ihre Wurzeln in einer klassischen
Malereiausbildung. Aus den Limitierungen der zeitgenössischen Malerei haben beide
eine installative und raumgreifende visuelle Sprache entwickelt, die den jeweiligen
vorhandenen Raum formal wie farblich gliedert. Einzelne Malereien können jedoch
auch in die Gesamtinstallation integriert werden und verweisen so auf die Malerei als
künstlerischen Ansatzpunkt. Dieser Bezug auf die Malerei unterscheidet sie von den
meisten Installationen anderer Künstler.
Die einzelnen Installationen beschäftigen sich zum einen mit der besonderen Sicht
von Zwillingen, als zwei Individuen als gedachte Einheit, auf die Welt. Zum anderen
beschäftigen sie sich mit den unseren Alltag dominierenden Gebieten von
Wissenschaft und Kommunikation. Maria und Natalie Petschatnikov führen hier die
Effizienz und Ernsthaftigkeit ad absurdum. Zahlreiche Arbeiten entstanden als Folge
von Reisen oder in Residence Programmen im In- und Ausland. Dies gehört zur
Arbeitsweise der beiden, die sich gern einer fremden Umgebung aussetzten, um mit
dem Blick von außen auf die Besonderheiten der neuen Umgebung zu reagieren.
Dieses Vorgehen wird auch bei der Arbeit „Formal Garden“ sichtbar, die auf einen
Aufenthalt in Dublin 2004 zurückgeht. In dieser Arbeit greifen die Künstlerinnen eine
an Barockgärten der Renaissance erinnernde Gartenanlage des Museums of Modern
Art auf. Gebändigte Natur, extrem zu sehen an den gestalteten Hecken, wird zur
Fortführung der Innenarchitektur. Dieses Verschmelzen von Innen- und Außenraum
greifen die Künstlerinnen thematisch auf.
„Foam bottles, boxes, slippers and coffee mugs, obsessively wrapped in green thread
are carefully set up in a perfect 3x3 m square. Straight and at the same time soft edges
of the shapes remind of hedges of a carefully shaped garden: controlled outdoor
space, that has more in common with a perfectly arranged furniture. Just like in a
“real” Formal Garden (on the territory of the Museum of Modern Art in Dublin) our
version has a fountain in the middle… Combining inspirations of inside and outside
spaces, and using soft absorbing material, we build an ironic version of our Formal
Garden.”
(Maria & Natalia Petschatnikov) |