Die Galerie Ulrike Hrobsky zeigt And there are Treasure ... that you can`t
come back for, eine Ausstellung im Showroom mit Malerei und Collage von
Yvonne Schroeten.
Die aus Weert in den Niederlanden stammende Künstlerin hat
eine Ausbildung an der Akademie für bildende Kunst in Maastricht absolviert
und weist in den letzten Jahren bereits eine beachtliche
Ausstellungstätigkeit auf.
"Nicht wissen" und Ignoranz sind Bildthemen von Yvonne Schroeten. Nicht
wissen, Nichts wissen, Unwissenheit aus denen unweigerlich Fragen entstehen,
Fragen an sich selbst, Fragen an den Betrachter, Fragen an die Gesellschaft.
Woher kommen wir? Wer sind wir? Wohin gehen wir? Welche Werte leiten uns?
Welche Regeln engen uns heute ein? Und wie wollen wir künftig mit einander
umgehen?
Da sind viele Unsicherheiten zu spüren in all diesen Fragen, und
Unsicherheit beim Betrachter zu erwecken, ist eine grundlegende Motivation
der Künstlerin.
Bei dieser Unsicherheit kann es sich auch um Bedrohung
handeln, wenn uns Folterszenen oder Käfige, die absurde und eingrenzende
Wirkung menschlichen Handelns vor Augen führen und schaudern lassen.
Unsicherheit kann aber auch von Objekten der Bewunderung ausgehen. Religiöse
Symbole, die üblicherweise angebetet werden, scheinen mit Zweifeln beladen,
wenn sie in die inszenierte Leere gestellt werden. Aber geraten sie dadurch
ins Abseits, oder in eine zentrale Position? Ist es der überbordende
multimediale Umgang mit Zeichen und Symbolen, der uns ignorant werden lässt?
Kunst hat die Aufgabe, Wahrnehmungsprozesse sichtbar zu machen, auch wenn
das Sichtbargemachte nicht von allen erkannt oder verstanden wird. Kunst
lebt schließlich, wie im Übrigen auch die Religion, von einem nicht
unwesentlichen Teil vom Mysterium.
Die Künstlerin benutzt in ihren Arbeiten sowohl bewusst eingesetzte offene,
als auch geschlossene Formen. Dies zeigt sich sowohl in den inhaltlichen als
auch den technischen Ausdrucksmitteln. So haben wir es immer mit einer
mehrschichtigen Malerei oder Collagetechnik zu tun, die an vielen Stellen
offen lässt, weil verdeckt ist, was gewesen sein könnte. Sie übermalt oder
überdeckt immer wieder bereits gefundene Formen und kreiert damit
dreidimensionale Räume.
In den Bildwelten von Yvonne Schroeten geht es nicht selten surreal her und
zu...da erscheinen wiederkehrende symbolhaft aufgeladene Objekte in
konstruierten Landschaften, schweben, stehen, liegen unbestimmt herum und
lassen ein deutliches Bezugssystem offensichtlich vermissen.
Leerräume in der Fläche und Tiefenräume in der Vorstellung. Mit Lücken
arbeiten, heißt aber auch, mit den Erwartungen des Betrachters spielen. Aber
was erwartet der Betrachter eigentlich von diesen Bildern? Wenn er Antworten
auf seine Fragen erhoffen sollte, so wird er sich getäuscht fühlen, denn er
findet nur neue Fragen, aber eben auch die Aufforderung zum Hinterfragen und
genau darum geht es ihr. |