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Mona Seidl - Malerei
"Die Schichtarbeiter" - Malerei

GUT GASTEIL
 28.08. - 01.11.2021

Vernissage: 28. August 2020 ab 16:00 Uhr


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Die Natur ist für Mona Seidl ein wesentlicher Ausgangspunkt ihrer Bilder. Mit zart ineinander fließenden Aquarellfarben oder lasierten, aber auch durchaus pastos aufgetragenen Ölfarben setzt sie diese Impulse in ihre poetische Bildsprache um, die zunehmend abstraktere Formen annimmt. Ihre Themen stehen oft mit dem Wasser in Zusammenhang, oder sie führen auf der Suche nach dem Wesen und der Harmonie der Dinge in die Berge und in den Wald. In der Galerie am Gut Gasteil zeigt Mona Seidl eine Auswahl ihrer neuesten Bilder nun zum ersten Mal. Inspirationen holt sich Mona Seidl, die an der Universität für angewandte Kunst in Wien studiert, aus unterschiedlichen Quellen und setzt sie für ihre eigene Arbeit um: Die Farbigkeit von Emil Nolde etwa, die unterschiedlichen Naturbetrachtungen der Impressionisten und des Malers und Multikünstlers Per Kirkeby oder die mystisch anmutenden Bilder des schottischen Malers Peter Doig. Aufenthalte in Afrika, wo sie zwei Winter lang bei einem Projekt mitarbeitete, hinterließen mit der Intensität der natürlichen Farbigkeit in der roten Erde und dem Grün der Pflanzen einen prägenden Einfluss, mehrere Wochen alleine in der kanadischen Wildnis intensivierten die persönliche Auseinandersetzung mit der unerschöpflichen Vielfalt der Natur und den eigenen Gefühlen. Während die Ölmalerei meist auf großformatigen Leinwänden stattfindet, sind die Aquarellbilder durchwegs kleiner, nicht zuletzt, damit sie auf Mona Seidls ausgedehnten Streifzügen durch die Natur mitgenommen werden können. Die mit breiten Pinselstrichen gemalten Wasserspiegelungen, die in mystisch-träumerischen Blautönen bezaubernde nächtliche See- und Hügellandschaft oder der hoch aufragende, mit schroffen Graten etwas unnahbar wirkende Berggipfel strahlen unterschiedliche Formen der Ruhe und Kraft aus. Beobachten, wahrnehmen und verstehen – die junge oberösterreichische Künstlerin nimmt sich für die Beschäftigung mit ihren Grundmotiven viel Zeit, folgt ihnen in den beständigen Zyklen der Natur, im Verlauf des Tages und der Jahreszeiten mit ihren jeweiligen Lichtsituationen und Zustandsveränderungen. Wie im Zen-Buddhismus geht es ihr um die Achtsamkeit, um zur Essenz der Dinge zu gelangen und diese in reduzierter aber prägnanter Art auszudrücken. Die Ausgangsmotive nehmen in der Reduktion dabei auch abstraktere Formen an und entfalten mit eindringlichen Farbtönen eine neue, expressive Poesie.

www.monaseidl.at

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Das Arbeiten in Schichten hat sich in mehrfacher Weise bewährt: Nach dem Tagwerk als Theatermaler im Theater in der Josefstadt in Wien machen sich Bernard Antl und Markus Schmidel an die Arbeit an eigenen Bildwerken – gemeinsam und mit einem mehrschichtigen Materialaufbau von Papieren und Farben. Das Ergebnis ist atmosphärisch abstrakt und lässt dem Betrachter viel Raum für die persönliche Phantasie, für Spaziergänge in mystischen Landschaften, am Meer, unter dem Wolkenhimmel. Das Material sind verschiedenste Papiere, Farbpigmente, Beizen, Tuschen und Knochenleim als Bindemittel. Es ist im künstlerischen Tun der „Schichtarbeiter“ der „dritte Verbündete“, dessen Verhalten sie nach nun zehnjähriger Erfahrung zunehmend besser kennenlernen. Manches lässt sich klarer vorhersehen, aber Zufall und Überraschungen spielen nach wie vor eine erwünschte Rolle. Dazu tragen die durchwegs alten Farbpigmente bei, mit denen Antl und Schmidel arbeiten, die oft über zufällige Kontakte zu ihnen kommen. Die bis zu 100 Jahre alten Pigmente haben nicht nur ihre eigene Geschichte, sondern sie reagieren auch gerne unvorhergesehen – und verändern ihre Wirkung mit den anderen Materialien und in der Trocknung. Das Arbeiten im Zweiklang an den oft großformatigen Bildern ist ein lustvoller Prozess. Das Ergebnis soll offen bleiben. Sind die groben Eckpunkte des neuen Bilds vereinbart, ist der ineinandergreifende Arbeitsprozess des Duos von einem ziemlich hohen Tempo geprägt. Gewerkt wird da am Boden mit grobem Werkzeug wie Bürsten oder voluminösem Pinsel und üppigem Materialeinsatz, wenn die ersten Farb- und Leimschichten auf den Bildgrund aufgebracht werden. Dann folgt eine Schicht Papier, das teilweise wieder abgerissen wird und die ersten Wölbungen und Faltungen entstehen lässt. Auch mit den bloßen Händen gelangt die Farbe direkt auf die Arbeitsfläche, wird verwischt, mit Tüchern verrieben, lässt darunter liegende Schichten wieder zum Vorschein kommen. Farblich sind die Bilder eher in gedämpften Erd-, Himmels und Wassertönen gehalten, die in unzähligen Schattierungen variieren. Auch das Licht ist Partner im Bildgeschehen: Aufgehellte Farbbereiche, die gemeinsam mit der Papierstruktur und dem Lichteinfall der Umgebung das Bild zum Leuchten bringen, das je nach Tageszeit und Einfallswinkel ganz unterschiedliche Eindrücke bewirkt.

www.die-schichtarbeiter.com