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Marina Horvath

Malerei

Lotte Seyerl

Malerei

Peter Paszkiewicz

Steine

so nah - so fremd

  GUT GASTEIL
 30.08. - 01.11.2009

Vernissage: am Samstag, den 29. August 2009, von 10:00 bis 22:00 Uhr
Die KünstlerInnen sind bei der Eröffnung anwesend.
18 Uhr - Dr. Edith Almhofer spricht über die Arbeiten.
19 Uhr - Hubert Sielecki und Musikerfreunde spielen
Mitteleuropäisches auf Dudelsack und alten Instrumenten.


Marina Horvath Lotte Seyerl Peter Paszkiewicz

Die  dritte  Ausstellung in der  Galerie   Gasteil  im heurigen 20. Jubiläumsjahr  setzt  vom  29. August bis 1. November 09 drei gegensätzliche Positionen des künstlerischen Ausdrucks zueinander in Beziehung. Abstrakt-emotionale und photorealistisch-verfremdete Malerei von Marina Horvath und Lotte Seyerl sowie blanken Stein von Peter Paszkiewicz. Ihnen gemeinsam ist die Betonung des unmittelbaren Zugangs, den jeder zu ihrem Schaffen finden soll. Keine Erklärungen. Das Jahresthema „So nah – so fremd“ gewinnt damit weitere Bedeutungsmöglichkeiten. Auch die „Kunst in der Landschaft“ auf dem 16 Hektar große Areal von Charlotte und Johannes Seidl ist um ein weiteres Werk des japanischen Land-Art Künstlers Hiroshi Egarni bereichert worden: „My Memory of Husum“ zeigt in Form von Steinquadern die Erinnerung an seine Kunstaktion aus dem Jahr 1992 an der Nordsee, in der er mittels Sandkuben die Vergänglichkeit thematisierte.

Marina Horvath
Ein Kunstwerk mit Worten zu beschreiben ist immer eine schwierige Sache. Natürlich lässt sich über Farben und Formen berichten, über erkennbare Motive in der gegenständlichen Malerei. Doch worum es dem Künstler wirklich geht, kann bestenfalls in einer gefühlsmäßigen Annäherung erfolgen. Letztlich erhält der Betrachter des Bildes die Botschaft nur durch den Akt des Schauens und Fühlens. Für Marina Horvath ist der emotional-intuitive Zugang zu ihrer Arbeit ein ganz wesentlicher Aspekt: Sowohl im kreativen Akt selbst, als auch in der Rezeption durch den Zuschauer. Der Prozess gewinnt dabei einen besonderen Stellenwert. Er schließt den ursprünglichen Ausdruck ebenso ein, wie die Bearbeitung, die anschließend kritisch-reflektierend ihren Weg sucht – ohne das Ziel zu kennen. Erwartungen stellen für die 1962 im Burgenland geborene Künstlerin eine Einschränkung dar, ebenso wie die verbale Beschreibung. Nähe zum Werk lässt sich nur über die Gefühle gewinnen, die es auslöst – wenn der Betrachter es zulässt.

Lotte Seyerl
Die Bildebene ebenso wie der Bildaufbau werden bei Lotte Seyerl zum Thema. In gegenständlicher Malerei, aufbauend auf Photographien, die so genannte objektive Realität zu ihrer eigenen Realität formend. Momentaufnahmen, die durch eine sanfte Unschärfe und Pastelltöne in ein Zuviel an Licht getaucht sind, das die Kontraste des Alltags verwischt. Das „Leiden an der Buntheit der Welt“ überzieht Lotte Seyerl mit ihrem ganz persönlichen Lichtfilter. Die Motive als willkürlicher Ausschnitt einer Stadt, einer Straße, einer banal scheinenden Situation sollen die unvoreingenommene Sicht des Zuschauers herausfordern, Erwartungen und Vorwissen auf ein Minimum reduzieren und so die neue Sicht auf die Dinge, den einzigartig individuellen Zugang ermöglichen.

Peter Paszkiewicz
Keinen Erklärungsbedarf sieht auch der 1943 in Gmunden geborene Bildhauer Peter Paszkiewicz für seine ebenmäßigen Steinobjekte. Streng in der Form, zutiefst erdverbunden im Material sind die klaren Elemente nun nicht nur im großen Maß in der „Kunst in der Landschaft“ präsent, sondern auch in kleinerem Format in der Galerie. Reduktion der Kontur und Konzentration auf das Material, das seine Botschaft über Herkunft, Zustand und Werden ohne Vermittlung überbringt. Die Lust, den Stein zu berühren, die glatten oder rauen Flächen buchstäblich zu begreifen und die sinnliche Verbindung zu erfahren, ist verführerisch.