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Christian Ludwig Attersee

 

 GUT GASTEIL
 08.07. – 02.09.2007

Vernissage: am Samstag, den 07.07.2007, um 19:00 Uhr


ATTERSEE
DIE WELT DER TIERE
Bilderauswahl 2003 – 2007

Christian Ludwig Attersee
Welt der Tiere, 2003
Mischtechnik/Karton
63 x 44 cm

Der Bildmotor

Verschwenden abendlicher Schneewehen, schnatternde Schüsseln voll Heringsalat, dazu Riesenrad und Melancholie, dazu eine sinnliche Tochter, die längst weiß:

"Kunst hat das letzte Wort"...

Alles Wege zum wachen Blick, dem blühenden Flieder als Mutterfleisch, als Schlagring und als Reisen auf gefletschten Zifferblättern zu begegnenn
Die Säge als Dialog, das Milchspiel mit unterschiedlichen Masken, der hungernde Mund als Matrose im Kopf...
Alles Schritte ins Blau der Findungswelt – das Beispiel Tier als Waffe, als Krankheit und als Spiegeltür hat viele Gesichter im Einkaufsnetz der Notwendigkeit: Malerei.
Meine Darstellungen entsprechen immer zutiefst persönlicher, leidenschaftlicher Sicht gottfreier Liebe zum Leben... ein Brief wird zum Meer.
Das Gerüst meiner Kunstjagden ist das Dreieck "Mensch, Landschaft und Tier", Schaukraut und Glockenschlegel stürmen hier warme Tropfen und das Gestammel an Sonnen, stürmen die Höhen der Leitern von Sprachbauwerk und Pilgerfahrt.
Das Befreiungspotential der bildnerischen Inhaltsebenen dient dem Betrachter nicht nur als Märchenmaterial für Erwachsene, wir finden neuen Zugang zu elektischen Kröten, dem singenden Kater, dem Planetspecht auf beschlagenem Fenster,... wir erkennen den abendländischen Kosmos als Aufbruchsalarm.
Unvermindert weiterzuformen an Wurstspiel und Vielfalt; in ewiger Jugend und der Reinheit des Schattens stellt sich uns zuletzt die Frage: "Ist der Grundstein der Schöpfung der BILDMOTOR?"

-Attersee, St. Petersburg, Mai 2007

Christian Ludwig Attersee
Post für Eva, 2003
Mischtechnik/Karton
63 x 44 cm

Christian Ludwig ATTERSEE

Der 1940 in Pressburg/Slowakei geborene Christian Ludwig Attersee übersiedelte 1944 nach Österreich, er lebt heute in Wien und am Semmering in Niederösterreich.
Attersee verbrachte seine Jugend in Aschach bei Linz und am Attersee in Oberösterreich, er war einer der großen Segelsportler Österreichs – daher das Pseudonym Attersee. Er machte sich nicht nur als bildender Künstler, sondern auch als Musiker, Schriftsteller, Objektmacher, Designer, Bühnenbildner und Filmemacher einen Namen.
Attersee gilt aber vor allem als einer der bedeutendsten Vertreter der gegenständlichen Malerei Europas der letzten 40 Jahre, er ist Einzelgänger in fast allen Bereichen der bildenden Kunst.
Erste Ausstellungen ab Mitte der 60er Jahre bringen Erfolg, auch die Freundschaft und Zusammenarbeit mit Künstlern wie Günter Brus, Gotthard graubner, Jörg Immendorff, Markus Lüpertz, Hermann Nitsch, Walter Pichler, Dieter Roth, Gerhard Rühm, Oswald Wiener und anderen.
Seit Attersees ersten Gegenstandserfindungen (1964-66) im Bereich der Erotik und des Alltags, gilt er als eigenständiger Mitbestimmer der europäischen Pop Art.
Attersee ist der große Einzelgänger der österreichischen Kunst der 60er Jahre, Gegenpol zum Wiener Aktionismus. In der zweiten Hälfte der 70er Jahre ist Attersee die Gründerfigur der "Neuen österreichischen Malerei".

Seit 1990 ist er Professor an der Universität für angewandte Kunst in Wien (für Malerei, Animationsfilm und Tapisserie). 2005 wird eine große Attersee-Ausstellung mit Werken der letzten 5 Jahre im Wiener BA-CA Kunstforum gezeigt, die im Sommer 2006 in erweiterter Form von der Sammlung Würth, Künzelsau (D), übernommen wird.
Im Frühjahr 2005 wird an der Wiener Staatsoper das Ballett "Petruschka" von Igor Strawinsky in einer Bühnenbildausstattung Attersees aufgeführt, im Mai 2006 am Belgrader Madlenianum das Ballett "Amadé".
Für 6 Wochen wird im Herbst 2006 der über 70 Meter hohe Wiener Ringturm mit einer malerischen Don Giovanni-Gestaltung Attersees verhüllt.