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Waltraud Würkner / Maria Moser

"Malerei"

  GUT GASTEIL
 21.08. - 17.10.2004

 

Vernissage: am Samstag, dem 21. August 204, um 18:00 Uhr


Waltraud Würkner beschäftigt sich seit gut 30 Jahren in mannigfaltigen Facetten mit dem Thema Natur und Raum, welchem sie sich in parallelen Zyklen mit unterschiedlichen künstlerischen Techniken nähert. In "Rede an den kleinen Mann" wird der Zustand des weiten, offenen Raumes, in dem kein Gesetzmäßigkeiten vorzufinden sind, durch eingenes Regelwerk der agierenden Figuren abgelöst. Präsente Machtverhältnisse werden so kreativ umstrukturiert. In "Menschen und Mächte und Masken" tritt der immerwährende Wechsel von Vordergrund und Hintergrund zutage. Was gerade noch klar abgegrenzt und präsent war, wird von Aktuellem in den Hintergrund gedrängt und verschwimmt. Dieses Wechselspiel kommt auch in den präsentierten "Morgenzeichnungsbüchern" zum Ausdruck, die von Tagesblättern und Zweitbücher begleitet werden.

Maria Moser setzt sich ebenfalls mit Machtstrukturen auseinander. Abseits von Harmonie und klar strukturierten Kompositionen kommen in den Bildern der oberösterreichischen Malerin Licht- und Schattenseiten zu Tage, Schönes wie Hässliches zum Ausdruck. Das Aufeinandertreffen von Dunkelheit und Helligkeit verleiht den imposanten Kompositionen eine wechselseitige Dynamik, das Machtverhältnis von Form und Farbe ausgelotet. Malerei ermächtigt nicht nur, Form zu schaffen, sondern erlaubt auch, auf diese mit dem subtilen Mittel der Farbe zu reagieren. Die Wirkung, die von den kraftvollen Gemälden ausgeht, wirkt somit auch auf diese zurück. Sie beeinflussen die Realtiät der Warhnehmenden, entziehen sich einer klaren Deutung und fordern ein emotionales Erfassen des Kunstwerkes.

WALTRAUD WÜRKNER
Reindorfgasse 18/2
1150 Wien
Tel. 01 8974313

1948 geboren in Kassel
1967-71 Grafikstudium Hamburg
Gaststudium an der
Akademie der bildenden Künste, Wien, bei Prof. Hessing
1971-83 in Wien & Enzesfeld NÖ
1983-2000 in Hamburg
wohnt und arbeitet seit 2000 in Wien

35 Jahre lang malt Würkner konsequent ihre Bildwelt, bringt auf Papier oder Leinwand was sie täglich bewegt, was ihr begegnet, ohne groß auszustellen, ohne im Kunstmarkt mitzuspielen, ohne Resonanz durch Publikum. Die Ausstellung zeigt einen kleinen Einblick in den Ablauf des gewaltigen Werkes der stillen Künstlerin.
Geschichten hinter dem Alltagsgesicht
Ü berall im Alltag begegnet mir der leere Blick.
Menschen leben in Zwischenzeiten.
In der U- Bahn, an der Kasse im Supermarkt, auf der Strasse.
In diesem Zwischenraum nehme ich mein Gegenüber in seiner Gesamtheit auf, öffne mich für das Überraschende, das sich mir im Blickkontakt für einen Moment zeigt. Aus diesem Moment der Intimität einer wortlosen Verständigung, entstehen Geschichten.
Ich möchte erkennen, verstehen ohne Urteil, Menschen lesen. Wahrnehmen was nicht gesagt wird, nicht gezeigt werden soll.
Die Geschichten erzählen aus dem Moment heraus. Mittler sein für das, was hinter der vordergründigen Handlungsebene sichtbar wird. Ungewisses, Überraschendes aufdecken. Den Schritt aus der vordergründigen Wirklichkeit in das unendliche Paradies der Wahrnehmung wählen. Meinung aufgeben, die Geschichten annehmen.

Waltraud Würkner

MARIA MOSER
Martplatz 3
A-4873 Frankenburg OÖ
Tel+Fax: 07683 8229

1948 geboren in Frankenburg, Oberösterreich
1968-1973 Studium an der Akademie der bildenden Künste, Wien
1973 Diplom für Malerei
1974-1975 Ägypten - Stipendium
Zahlreiche Preise (OÖ Kulturpreis 1997), Ausstellungen im In- und Ausland, Präsenz auf internationalen Kunstmessen
Lebt als freischaffende Künstlerin in Frankenburg und Wien
Einzelausstellungen / Auswahl:
1975 Internationales Kulturzentrum, Kairo
1983 Galerie Walther Düsseldorf
1985 Galerie Welz, Salzburg, Galerie Contact, Wien
1986 Galerie Jeroch und Auer, Frankfurt
Galerie La CitÈ, Luxemburg, Galerie Sauer, Schweinfurt
1989 Galerie Jeroch Isernhagen, Hannover
1990 Galerie Angelika Harthan, Stuttgart
1994 Galerie für Gegenwartskunst Bonstetten, Zürich
1996 Galerie Depelmann, Hannover
1997 Art Galerie, München, Galerie Palm Arte, Locarno
Galerie Margit Gass, Basel
2000 Galerie 4, Basel, Galerie Thiele, Linz
2001 VOEST MCE Turbinenhalle, OÖ Kunstverein, Linz
2003 Otto Galerie, München, Galerie Kaempf, Basel
Marsha-Mateyka Gallery, Washington
Palais Harrach (Kunsthistorisches Museum), Wien

Maria Mosers Malerei ist keine im herkömmlichen Sinn. Sie ist Plastikerin der Leinwand, in einem gestischen, fast wilden, intuitiven und auch körperlich anstrengenden Arbeitsprozess entsteht auf ihren Blättern und besonders auf den meisten großformatigen Leinwänden Strukturen sich formender Materie. Energiebündel, archaisch, groß und gewaltig. so gewaltig bricht das Geschehen herein, dass man Distanz hält spannungsvolle Distanz vor der Hitze, der Glut oder dem Erstarrten.ì
-Eine plastische Botschaft, zeitlos, bedrohend tödlich und lebendig wärmend zugleich: Sinnbild aller Moseríschen Arbeit. Ein Dialog mit der Innen- und Außenwelt des Menschen zwischen Entstehung und Vergänglichkeit, ein Spürbarwerden der unendlichen Kräfte des Werdens und Vergehens. Der Mensch kommt in dieser Bildwelt nicht vor, er steht vor den Arbeiten, ist einbezogen durch die ungeheuere Spannung und Faszination und so Teil dieses Dialoges.

Gerwald Sonnberger