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HOLZEIS / PLESCHBERGER

 GALERIE GÖLLES
 07.03. - 11.04.2010

 

Vernissage: am Samstag, den 6. März 2010, um 17:00 Uhr


CHRISTOPH HOLZEIS
                                                                                                                                      

1978: geboren in Wien
1999 - 2004: Malerei-Studium an der Akademie der bildenden Künste, Wien (MS Schmalix)
2004: Diplom
2006: Gründung des “Swingr – raumaufzeit” (temporärer Ausstellungsraum, 1060 Wien)
2006: Theodor Körner Preis
2008: Assistenz bei Anna Meyer an der  internationalen Sommerakademie in Salzburg
2009: Beginn der Studienassistenz bei Ursula Hübner im Bereich Malerei und Graphik an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung in Linz.

Ausstellungen (Auswahl):

2010 HOLZEIS – PLESCHBERGER, Galerie Gölles, Fürstenfeld
2010 LOOSE OBEDIENCE TO A VEGETABLE LAW; Kleine Galerie, Künstlerhaus Klagenfurt
2009 FERNER ALS GELACHT; (mit Luisa Kasalicky und Birgit Knoechl),  Flat 1, Wien
MAL x - Positionen zur Malerei, Kunstraum Goethestrasse xtd, Linz
ZEICHNUNG-RAUM, Künstlerhaus Klagenfurt
DIE FARBE GRÜN, Künstlerhaus Klagenfurt
2008LINKS VON DER SCHULTER DIE WOLKE; Startgalerie im MUSA, Wien
DER ABEND ZEIGT DEN HIMMEL NICHT; Galerie Altnöder, Salzburg
PAPERLOVE, Devening projects + editions, Chicago
FAISTAUERPREIS 2008; Galerie im Traklhaus, Salzburg
2007 REGALE UND SCHUTZHÜTTEN; Swingr- raumaufzeit, Wien
IN THE SHAPES OF EVERYTHING SWEET; Projektraum Kunstraum Innsbruck
OSIJEK REVIEWED, Galerija likovnih umjetnosti Osijek, Kroatien
OCEAN RANCH, Devening projects + editions, Chicago
2006 KURZE GRÖSSEN; Swingr-raumaufzeit, Wien
ALLE TIERE IM WALD; Swingr – raumaufzeit, Wien
ECONOMY CLASS; franz. Kulturinstitut Nairobi, Ke
2005 KRAKATIT 1020; (mit Luisa Kasalicky), Black Dragon Society, Wien
BA-CA KUNSTPREIS; Galerie 3, Klagenfurt
2004 SPOTS; (mit Bernhard Resch und Adam Fitz), Galerie Altnöder, Salzburg
FITZKLUGHOLZEIS; (mit Adam Fitz und Friedrich Klug), Vizivarosi Galeria,
Budapest
2003 NAME IN BLOCKSCHRIFT; (mit Luisa Kasalicky), Kunstforum Ebendorf, Wien
DIE BLAUE DONAU UND DAS SCHWARZE MEER; Literaturmuseum Odessa
KAISERSCHMARREN - paintings from Vienna; Black Dragon Society, Los Angeles

Christoph Holzeis rückt in seinen aktuellen Bildern das Bild als Informationsträger und Abbild der komplexen Vorgänge im Zuge seiner  Entstehung in den Mittelpunkt des Interesses.
Information umschreibt dabei einerseits analytisch das Vorhandensein von Spuren verschiedener Arbeits- und Gedankenprozesse im Bild, die selbst bei Löschung bzw. Übermalung einzelner Motive im Fortgang der Arbeit am Bild erhalten bleiben, andererseits werden mit dem Begriff der Information auch Projektionen und inhaltliche Aufladungen von Rezipientenseite, zu der auch der Künstler selbst zu zählen ist, bezeichnet.
Dies präsentiert sich nun, vor allem in den spontaneren kleinformatigen Arbeiten, in einer freien Motivfindung, die formal gesehen zwischen gegenständlich und abstrakt changiert. Die größeren Formate sind durch ein ständiges Wechselspiel von Aktion und Reaktion, Intuition und Kalkül charakterisiert, wobei die Bildebenen wie auch das Sujet meist mehrmals gebrochen werden. Diese Brüche bewirken meist eine merkliche, räumliche Irritation über ein Innen und Außen, über Oberfläche und Tiefe.  Einzelne Motive wie u.a. Wespennester, Frösche, Glühbirnen oder Perücken werden als verfügbare Bildelemente räumlich innerhalb der Leinwand verortet, bilden Pseudo-Szenerien und erwecken in ihrem Zusammenklang narrative Assoziationen.
Jedes Bild tritt damit  als dynamisches, originäres Gebilde in Erscheinung, das von der mehr oder weniger ausgeprägten Unsichtbarkeit allen Beginnens und der Fortsetzungen als Folge von Entscheidungen und Reflexionen auf Ebene eines Selbstbeobachtens durch den Maler spricht. Objekt und Erzeugungsprozeß sind somit nicht unterscheidbar, treten innerhalb der gemalten Arbeiten tagebuchartig als zeitliche Fixierung in Erscheinung.
Anja Werkl

 

RAIMUND PLESCHBERGER

1974  geboren in Wien
1998 - 2003: Studium Bildhauerei, Akademie der bildenden Künste,
2002 - 2004: Studium Fotografie, Universität für angewandte Kunst, Wien
2005   Pépinières européennes pour jeunes artistes - Artist in Residence, Göteborg/Schweden
2007   Staatsstipendium für bildende Kunst
2008   MAK – Schindler Artists in Residence Program,  Los Angeles
2009  Theodor Körner-Preis
2003   „...zum Raum“, Galerie Hofstätter, Wien
2004  “facing” , Westlicht, Wien
2006 „um die ledigen Plätze zu decken, welche nicht mit lauter Vergöldungen können angefüllet werden“, Swingr, Wien
2006  „ Wien Südbahnhof/ Bratislava hl.st.“, Gandy Gallery, Bratislava
2007  „fresh trips – festival of contemporary art aspects“,Kunstraum Innsbruck
2007  „giant rearrangements“, Galerie im Andechshof, Innsbruck,
2007  „european forum for emerging creation“, Casino-Luxemburg/ Abbey Neumünster,
Luxemburg
2008 „let there be lines“, Kunstverein das weisse Haus, Wien
2008  „UnSichtbar“, Deutschvilla, Strobl
2008  „ready faster burns longer“, MAK Center,  Los Angeles
2008  „the extended ornament“, Kunsthalle Katrineholm, Schweden
2009  “die Macht des Ornaments”, Belvedere, Wien

the extended ornament nennt Raimund Pleschberger seine jüngste Serie von Objekten:
den Eiszapfen, der an einer Gebäudeecke mitten in Los Angeles beiläufig befestigt ist, und die Abgüsse von an die Wand geworfenen Tomaten. Es sind keine klassischen Ornamente, sondern die Überspitzung einer zentralen Eigenschaft: das Ornament bedarf immer eines Trägergrundes.
Im Umkehrschluss kann also jede Hinzufügung ein Ornament sein?
„Eine der Grundüberlegungen bei the extended ornament war also, ein traditionelles bildhauerisches Objekt, z.B. einen Eiszapfen, derart in eine räumliche/architektonische  Situation einzufügen, dass es in der Interpretation als Ornament – im konkreten Fall als Stuckatur-Prototyp – nicht mehr zwingend als autonome Arbeit in einer beliebigen Umgebung, sondern vielmehr als kleiner Bestandteil einer größeren Gesamtsituation lesbar wird. Im Idealfall könnte also durch einen kleinen skulptural-ornamentalen Eingriff eine Veränderung in der Wahrnehmung des gesamten Raumes stattfinden“, erklärt Pleschberger.

Vorausgegangen sind diesen Objekten seine decorations mit frei plazierten Alltagsobjekten von der Überwachungskamera bis zu Eiern, Lippenstift und Zahnbürsten als reine, weiße Form. Auch in floorpaper und wallpaper  bilden Supermarktwaren wie Würstchen und Hühner rohrschachtestähnliche Ornamente – was dann im Wandfries aus Gemüse, Obst und Suppenhuhn raumgreifend ausgebaut ist.
„Ich verstehe diese Arbeiten in diesem Sinn auch als eine Auseinandersetzung mit der ewigen Frage, inwieweit und in welcher Form sich Kunst in die Alltags-Realität involvieren kann.“

aus:
Vom Widerspruch im Ornament
Sabine B. Vogel

Die Macht des Ornaments, Katalog zur gleichnamigen Ausstellung
Belvedere, 2009