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Ronald Kodritsch

 KUNSTHANDEL GÖLLES
 08.05. - 11.06.2005

 

Vernissage: am Samstag, dem 7. Mai 2005, um 18:00 Uhr


Ronald Kodritsch
1970 geboren in Leoben
1990-92 Meisterschule für Malerei, Graz
1995 Stipendium am Chelsea College of Art und Design, London
1992-97 Akademie der bildenden Künste, Wien (Gunter Damisch)
1998-00 Aktionen im öffentlichen Raum mit den Poncho Brothers (mit Georg Pruscha)
2005 Parisstipendium des BKA

Ausstellungen (Auswahl 1992-2005)
Art LA 92, Los Angeles; Sammlung Essl, Klosterneuburg; Galerie im Traklhaus, Salzburg; Galerie Feichtner, Projektraum Viktor Buchner, Wien; Galerie Schuster, Frankfurt; Galerie Schafschetzy, Forum Stadtpark, Graz; Galerie Brunnhofer, Linz;  Budapest; Galerie 422, Gmunden; Chelsea College of Art and Design, London; Galerie Paul Hafner, St. Gallen

Ronald Kodritschs künstlerisches Feld ist medienpluralistisch. Dieser ständige Wechsel zwischen traditionellen Medien wie Malerei und Zeichnung, der Fotografie und dem bewegten Bild, wurzelt primär in der Intention, das Selbst, das Bild des Künstlers wiederzugeben – ob als authentisches Spiegelbild oder als inszeniertes Zerrbild der Wirklichkeit. Der Künstler wandelt träumerisch durch seine persönlichen Paradiese, die zugleich an der harten banalen Realität zerschellen, die er mit Sarkasmus reflektiert.

Seine Performance ist leicht anmaßend, mit großem Unterhaltungswert und Hang zu Humor und Ironie, auch gegenüber sich selbst, und ein wenig lässig. Scheinbare Eitelkeit kippt in bewusst herbeigeholte selbstzerstörerische Clownerie.

Kodritschs Gemälde sind oft auch persönlich sarkastische Stellungnahmen zum aktuellen Geschehen und der Gesellschaft – mit dem Hang zur Überzeichnung, wie beim Carcrash  Während Andy Warhol in seinen Car Crash-Bildern das reale Ereignis anhand von fotografischen Vorlagen auf die Leinwand druckt – der Betrachter ist mit dem faktischen Grauen direkt konfrontiert – malt Kodritsch eine auf schwarzem „unanständigem“ Humor basierende Situation. Kodritsch impliziert sowohl in seinen Aktionen wie auch seinen Bildern unsere direkte emotionale Reaktionen, die zwischen schelmischen, „unpassenden“ Lachen über den Witz und erstaunter Fassungslosigkeit gegenüber der scheinbar politischen Unkorrektheit oszilliert.

Trotz des starken inhaltlichen Stellenwerts seiner Kunst will sich Kodritsch auch als malerischer Maler sehen, mit der Intention den Bildinhalt in ein dichtes malerisches Kleid zu fassen. In der Affen-Serie, die über das Lösen von Problemen durch Trieb und Sex handelt, setzt Kodritsch den Pinsel unmittelbar und schwungvoll ein und verdichtet die Pinselstriche zu atmosphärischen Impressionen von Figur und Grund; spannende Licht-Schattenverhältnisse entstehen.

Auszug aus dem Katalogtext "Leck" von Florian Steininger, 2004