Robert Muntean – Let’s get lost
Robert Muntean führt uns in eine romantisch ruhige Bilderwelt ein, die sich sowohl formal als auch inhaltlich auszeichnet: das weiche malerische Sfumato in Kombination mit den in sich gekehrten Personen oder intimen Handlungen.
Muntean setzt weiche Pinselstriche auf die Leinwand, die sich zu atmosphärischen Flächen verdichten. Oft bestimmen moosgrüne und graue Töne die Farbpalette, die diese Weichheit intensivieren. In den Flächen spielt Muntean seine malerische Freiheit aus. Dennoch ist der Künstler kein abstrakter Maler mit latentem Naturbezug wie etwa Mark Rothko mit seinen späten Black and Gray Paintings oder Herbert Brandl mit seinen malerischen Farbfeldern. Stets nimmt die grafisch strukturierte Figur den Gegenpart zur malerischen Fläche ein.
Nur selten nehmen die dargestellten Menschen Blickkontakt mit dem Betrachter auf, sie sind introvertiert, abgekehrt, still – genauso still wie ihr malerisches Umfeld, in das sie sanft eingebettet sind. Hier liegt die Besonderheit von Munteans Bildern. Das malerische Setting dominiert das Klima, die Temperatur, die Atmosphäre des Ereignisses.
Die Handlungen und Personen sind auf die Malerei bezogen, sie leben in ihr, anstelle dass sie mit dem Rezipienten kommunizieren oder für einen Inhalt oder eine Message Pate stehen. Jede Narrativität ist relativiert durch das statisch Meditative der Bildatmosphäre. Man verliert sich im Bild: Let’s get lost!
Robert Muntean sieht seine Gemälde als romantisch verklärte Gegenwelten, in die man eintaucht und die Hektik des Alltages beiseite lässt. Es geht ihm um ein Gefühl, dem sich die gemalten Personen hingeben zu scheinen, »einmal loslassen und tief Luft holen«, so der Künstler.
Florian Steininger
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