Wolfgang Bauers DER FIEBERKOPF war Inspiration
und Titelgeber der Ausstellung mit Arbeiten des Bildhauers
CHRISTIAN FRANK
und des Malers FRANZ RINGEL. DER FIEBERKOPF ist der einzige
Roman des Grazer Autors aus dem Jahr 1967 - ein aberwitziger
Briefroman, in dem sich die Schreiben von Heinz und Frank
ständig überkreuzen.
Was ganz alltäglich mit harmlosen, scheinbar völlig
uninteressanten Mitteilungen beginnt wird bald immer wirrer,
immer neue Personen mischen sich in den Briefwechsel ein, eine
Kriminalgeschichte beginnt und wird nie zu Ende erzählt,
die Ereignisse werden immer absurder, die Schauplätze
immer exotischer… Zur Ausstellungseröffnung am
19.10. liest der Schauspieler Erich Schleyer aus dem FIEBERKOPF
(Verlag
Droschl).
Das Arbeitsmaterial von CHRISTIAN FRANK ist Sandstein,
Marmor, Granit. Ihm geht es um das Herstellen von Zuständen -
um den Menschen mit seinen archetypischen Haltungen, seinem
Blick nach innen und aussen, seinen Seelenzuständen, seinen
Zwängen. Auch Franks FIEBERKÖPFE sind Variationen
zum Thema der menschlichen Seele mit all ihren Schlupfwinkeln.
Hier ist der Bildhauer Wiederholungs- und Serientäter,
der mit seiner Arbeit nie zu einem Ende kommen kann. „Kein
Anklang an einen der großen Bildhauer unserer Zeit ist
bei Christian Frank zu finden - und doch ist alles „gegenwärtig“,
schrieb Angelica Bäumer über den Künstler.
Zu FRANZ RINGEL bemerkte Peter Gorsen zu Recht, daß Ringel
mit einer in der Kunst des 20. Jahrhunderts seltenen Eindringlichkeit
die autonome Natur archetypischer Motive von Leben und Todestrieb,
Eros und Leiden thematisiert hat... Seine neue Serie FIEBERKÖPFE – Arbeiten
in Mischtechnik auf Papier - entstand nach dem Roman von Ringels
langjährigem Weggefährten Wolfgang Bauer. Franz Ringel
steht fest in österreichischer Tradition und wird als
hervorragendster Colorist der österreichischen Malerei
nach 1960 gelobt. Das kommt auch bei seinen FIEBERKÖPFEN
zum Tragen, nebst tiefen Einblicken in den menschlichen Charakter.
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