
FOTO: "Quelle des Lebens", 2025, Öl/Leinwand, 167x143 cm
Fotocredit: Gerie Reumiller
„Seit vielen Jahren pendelt meine Arbeit, die Bilder und mein Denken zwischen den Gegensätzen hin und her. Auf der einen Seite ist es die Form, die sich immer wieder ändert und sich den Inhalten anpasst, dabei aber eine abstrakte Struktur anzustreben scheint. Als Gegengewicht dient ein Thema, das sich in Bild und Farben zeigen will. Farben, die nicht nur leuchten, sondern atmen.
Für mich, das habe ich in den vielen Jahren des Malens gelernt, liegt die Spannung vor allem in der Überraschung. Besser gesagt meine Malerei lebt von der Vereinigung der Gegensätze.
Melancholie ist da: ein Blick zurück, ein Schmerz, vielleicht die Erinnerung an Verlorenes. Figuren, die in Landschaften wandeln, als warteten sie auf das Ende eines Traumes.
Motive erscheinen die vertraut und zugleich fremd geworden sind. Magische Landschaften, mit poetisch und verträumten Gestalten. Andeutungen von Geschichten ohne Anfang und ohne Ende.
Es ist wie im Tanz: Bewegung, Zerbrechlichkeit, ein Zögern und ein Drängen zugleich. So entstehen die Bild-Räume, in denen Zeit gedehnt und zusammengedrückt wird. In meinen Bildern schwingt oft die Sehnsucht mit, die sichtbare Welt zu überschreiten.
Zwischen Figur und Abstraktion schlägt mein Maler-Herz.“
(Roman Scheidl und Nora Kandlhofer) |