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ERDMUTHE SCHERZER-KLINGER

"Begegnungen"

GALERIE IN DER SCHMIEDE
 24.04. - 14.06.2002

 

Eröffnung:am Mittwoch, den 24. April 2002, um, 19:30 Uhr


BIOGRAPHIE
Erdmuthe Scherzer-Klinger
Geboren 1938 in Berlin
Musisches Gymnasium - "Grundsteinlegung"
Künstlerische Weiterbildung neben pädag. Beruf privat bei Prof. Rehme (Malerei) in Karlsruhe
Mitglied: Kunstverein Karlsruhe
Kunsterziehung Gymnasium Laubach/Hessen
Studium Kunsthochschule Städel / Job. Wolfg. v. Goethe Universität, Frankfurt am Main;
Staatsexamen für Lehrbefähigung
Mitglied: Künstlergilde Esslingen, Kunstverein Stuttgart
Ausstellungsbeteiligungen in Stuttgart, Esslingen, Delmenhorst und Regensburg
1969 Heirat; zwei Kinder
1976 Umzug nach Linz
Bis 1984 figuratives Gestalten, danach Wiederaufgreifen der informellen Arbeitsweise
Mitglied: Oberösterreichischer Kunstverein (Jury und Ausschuss )
Künstlerhaus Wien
Forum Künstlerinnen, Stuttgart

Ausstellungen (Auswahl):
Oberösterreichischer Kunstverein, Linz
Städtische Galerie, Wels
Galerie an der Fabrik, Spital, Pyhrn
Galerie im Stifterhaus, Linz
Galerie Sperl, Berlin/Potsdam
Galerie Glasnost, Nürnberg
Stift Wilhering
Galerie Brunnhofer, Linz
Minoriten, Graz
Rytmogram, Bad Ischl
Galerie Figl, Linz
Brucknerhaus, Linz
Galerie, Kairos, München
Pädag. Hochschule, Ravensburg
Kongreßhalle, Augsburg
Galerie Hofstätter, Wien

Austellungsbeteiligungen (Auswahl):

Oberösterreichischer Kunstverein, Linz Kunstmuseum, Graz
Künstlerzentrum, Schloß Parz
Künstlerforum, Bonn
Palais Pallfy , Wien
Dokum. Zentrum, St. Pölten
Künstlerhaus, Wien
Künstlerhaus, K1agefurt
Heydt Museum, Wuppertal
Minoriten, Graz
Kubinhaus, Zwickledt
St. Anna Kapelle, Passau
Galerie Königsblau, Stuttgart

Auszeichnung:

Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich Wiederholt Zusammenarbeit mit Komponisten und Musikern - gegenseitiges Verändern, Leiten, Beeinflussen im Schaffensprozess; Performances und Konzerte.

Seit über zehn Jahren Begleitung durch Kunstfilmer Claus Bruno Schneider; regelmäßige Teilnahme an den Filmfestivals in Ebensee und Wien.

Symposien:

Als Gast des Landes Oberösterreich zweimal Kubinhaus. Zwickledt, OÖ., je 3 bzw. 4 Wochen - Auseinandersetzung mit dem Werk Alfred Kubins in seinem Haus und mit der direkten Umgebung

Klausuren:

Dreimal im Stift Wilhering, QÖ., je 3 bis 4 Wochen
Publikationen ( Auswahl) :
Kataloge 1989/1993/1994/1998/ 2001
Kunstheft "Nike - New Art", München 1995
"Annäherung an Kubin", Land OÖ. 1997
"finish", Künstlerzentrum Parz 1998
"Das Unsichtbare im Sichtbaren", Land OÖ., 1999
"Hans Staudacher und informelle Tendenzen in der Kunst", K'Haus, Wien 1999
,.Zeichnung", OÖ .Kunstverein, Linz 2000
"Beziehungsfelder", Landesgalerie, Linz 2001
Buch; "brüche-stücke", mit Gedichten von Peter Assmann, Bibl. d. Provinz 1996
Vier Künstlerbücher mit je 10 Originalen; Gedichte von Paul Celan und Rainer Kunze

Öffentliche Ankäufe:

BMUK Wien; Albertina Wien; Land Oberösterreich; Stadt Linz; Stadt Wels Gestische Malerei und Zeichnung, meist in der Stilbezeichnung "abstrakter Expressionismus" zusammengefasst, etablierte sich im großen Umfang seit den frühen fünfziger Jahren als die unmittelbare malerische bzw. zeichnerische Gestaltungsform bildkünstlerischer Selbstdar-stellung., Als deren Mittel näherte sich diese malerische und graphische Gestaltung immer mehr der Inszenierung an - in der konsequenten Weiterführung lag schließlich u.a. der Aktionismus.

Die Entwicklung des Gestischen beschränkte sich jedoch von Anfang an nicht allein auf die Steigerung des expressiven Momentes, in gleicher Weise, wenngleich natürlich weniger spektakulär und daher in der Öffentlichkeit wirksam, zielten Künstler auf die Annäherung an geistige, meditative, auch kontemplative Aspekte menschlicher Existenz - auf eine Annäherung an die malerische Wirksamkeit von Stille.

In den künstlerischen Arbeiten von Erdmuthe Scherzer-Klinger finden sich die Entwicklungsspuren beider zuvor nur andeutungsweise skizzierter Gestaltungsmechanismen des Gestischen. Zupackende Kraft und behutsames Vordringen verbindet sich hier ebenso wie die Wirksamkeit tradierter Bilder, etwa des Begriffes Landschaft mit der Konzentration auf Farbe und Form.

Im Bewusstsein der vielfältigen künstlerischen Leistungen der - speziell jüngsten - Vergangenheit geht es nun nicht mehr darum, neue mediale Gestaltungsebenen zu erproben oder einfach neue Bilder zu kreieren, sondern in einem aufbauendem, künstlerischen Prozess der Selbsterneuerung Ausdrucksspuren zu suchen und mit den bildbezogenen Reflexen der Umwelt in die ausgewichtete Wirksamkeit einer neuen Konzentration zu bringen. Entscheidend ist stets der "Luftraum" des malerischen und zeichnerischen Objektes, in dem ein Zusammenfließen von Stille und Bewegung, von Ausdehnung und Platzbestimmung möglich wird.

Aus der Kontaktnahme- der Künstlerin mit sich, der Umwelt und dem künstlerischen "Werkzeug" destillieren sich die Erfahrungsspuren als bildnerische Vibrationen, die nicht als individuelles Ereignis festgehalten und intensiviert, sondern in den Zusammenhang einer Erscheinungsharmonie gebracht werden, die wiederum nur über die eigene Erfahrung - letztlich die umfassende Ein-Stellung - aufgebaut wird.

Erdmuthe Scherzer-Klingers Bilder sind sehr stark vom eigenem Erleben geprägt. Ihre Malerei reagiert unmittelbar auf die Umwelt, lässt sich von ihr stimulieren zu Möglichkeiten und Unmöglichkeiten. So war es ihr nicht möglich, in den dreiwöchigen Symposien 1997 und 1999 im Kubinhaus in Zwickledt die kräftige Palette von Rot- und Blautönen zu verwenden, die für sehr viele ihrer Bilder typisch ist; die Farbigkeit wirkt hier stark zurückgenommen, um vieles "gedämpfter, amorpher, erdiger und zustandsgebundener." (Martin Hochleitner)

Für die Künstlerin ist es wichtig, in das innerste Wesen der sie umgebenden Materie vorzudringen, diese mit sich selbst in Beziehung zu setzen durch Transformation in Farbwerte. Wesentlich für ihre Bildfindung ist der Dialog mit anderen künstlerischen Disziplinen. In Performances mit Musikern und Sprechern, bei Theaterproben entstehen Klang- und Sprachbilder, in denen Erdmuthe Scherzer-Klinger versucht, eine "Schnittstelle zu setzen, zwischen Wahrnehmung und Interpretation, zwischen äußeren und inneren Rhythmen." (Peter Assmann )