BIOGRAPHIE
Erdmuthe Scherzer-Klinger
Geboren 1938 in Berlin
Musisches Gymnasium - "Grundsteinlegung"
Künstlerische Weiterbildung neben pädag. Beruf privat
bei Prof. Rehme (Malerei) in Karlsruhe
Mitglied: Kunstverein Karlsruhe
Kunsterziehung Gymnasium Laubach/Hessen
Studium Kunsthochschule Städel / Job. Wolfg. v. Goethe Universität,
Frankfurt am Main;
Staatsexamen für Lehrbefähigung
Mitglied: Künstlergilde Esslingen, Kunstverein Stuttgart
Ausstellungsbeteiligungen in Stuttgart, Esslingen, Delmenhorst und
Regensburg
1969 Heirat; zwei Kinder
1976 Umzug nach Linz
Bis 1984 figuratives Gestalten, danach Wiederaufgreifen der informellen
Arbeitsweise
Mitglied: Oberösterreichischer Kunstverein (Jury und Ausschuss
)
Künstlerhaus Wien
Forum Künstlerinnen, Stuttgart
Ausstellungen (Auswahl):
Oberösterreichischer Kunstverein, Linz
Städtische Galerie, Wels
Galerie an der Fabrik, Spital, Pyhrn
Galerie im Stifterhaus, Linz
Galerie Sperl, Berlin/Potsdam
Galerie Glasnost, Nürnberg
Stift Wilhering
Galerie Brunnhofer, Linz
Minoriten, Graz
Rytmogram, Bad Ischl
Galerie Figl, Linz
Brucknerhaus, Linz
Galerie, Kairos, München
Pädag. Hochschule, Ravensburg
Kongreßhalle, Augsburg
Galerie Hofstätter, Wien
Austellungsbeteiligungen (Auswahl):
Oberösterreichischer Kunstverein, Linz Kunstmuseum,
Graz
Künstlerzentrum, Schloß Parz
Künstlerforum, Bonn
Palais Pallfy , Wien
Dokum. Zentrum, St. Pölten
Künstlerhaus, Wien
Künstlerhaus, K1agefurt
Heydt Museum, Wuppertal
Minoriten, Graz
Kubinhaus, Zwickledt
St. Anna Kapelle, Passau
Galerie Königsblau, Stuttgart
Auszeichnung:
Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die
Republik Österreich Wiederholt Zusammenarbeit mit Komponisten
und Musikern - gegenseitiges Verändern, Leiten, Beeinflussen
im Schaffensprozess; Performances und Konzerte.
Seit über zehn Jahren Begleitung durch Kunstfilmer
Claus Bruno Schneider; regelmäßige Teilnahme an den Filmfestivals
in Ebensee und Wien.
Symposien:
Als Gast des Landes Oberösterreich zweimal Kubinhaus.
Zwickledt, OÖ., je 3 bzw. 4 Wochen - Auseinandersetzung mit
dem Werk Alfred Kubins in seinem Haus und mit der direkten Umgebung
Klausuren:
Dreimal im Stift Wilhering, QÖ., je 3 bis 4 Wochen
Publikationen ( Auswahl) :
Kataloge 1989/1993/1994/1998/ 2001
Kunstheft "Nike - New Art", München 1995
"Annäherung an Kubin", Land OÖ. 1997
"finish", Künstlerzentrum Parz 1998
"Das Unsichtbare im Sichtbaren", Land OÖ., 1999
"Hans Staudacher und informelle Tendenzen in der Kunst",
K'Haus, Wien 1999
,.Zeichnung", OÖ .Kunstverein, Linz 2000
"Beziehungsfelder", Landesgalerie, Linz 2001
Buch; "brüche-stücke", mit Gedichten von Peter
Assmann, Bibl. d. Provinz 1996
Vier Künstlerbücher mit je 10 Originalen; Gedichte von
Paul Celan und Rainer Kunze
Öffentliche Ankäufe:
BMUK Wien; Albertina Wien; Land Oberösterreich;
Stadt Linz; Stadt Wels Gestische Malerei und Zeichnung, meist in
der Stilbezeichnung "abstrakter Expressionismus" zusammengefasst,
etablierte sich im großen Umfang seit den frühen fünfziger
Jahren als die unmittelbare malerische bzw. zeichnerische Gestaltungsform
bildkünstlerischer Selbstdar-stellung., Als deren Mittel näherte
sich diese malerische und graphische Gestaltung immer mehr der Inszenierung
an - in der konsequenten Weiterführung lag schließlich
u.a. der Aktionismus.
Die Entwicklung des Gestischen beschränkte sich
jedoch von Anfang an nicht allein auf die Steigerung des expressiven
Momentes, in gleicher Weise, wenngleich natürlich weniger spektakulär
und daher in der Öffentlichkeit wirksam, zielten Künstler
auf die Annäherung an geistige, meditative, auch kontemplative
Aspekte menschlicher Existenz - auf eine Annäherung an die
malerische Wirksamkeit von Stille.
In den künstlerischen Arbeiten von Erdmuthe Scherzer-Klinger
finden sich die Entwicklungsspuren beider zuvor nur andeutungsweise
skizzierter Gestaltungsmechanismen des Gestischen. Zupackende Kraft
und behutsames Vordringen verbindet sich hier ebenso wie die Wirksamkeit
tradierter Bilder, etwa des Begriffes Landschaft mit der Konzentration
auf Farbe und Form.
Im Bewusstsein der vielfältigen künstlerischen
Leistungen der - speziell jüngsten - Vergangenheit geht es
nun nicht mehr darum, neue mediale Gestaltungsebenen zu erproben
oder einfach neue Bilder zu kreieren, sondern in einem aufbauendem,
künstlerischen Prozess der Selbsterneuerung Ausdrucksspuren
zu suchen und mit den bildbezogenen Reflexen der Umwelt in die ausgewichtete
Wirksamkeit einer neuen Konzentration zu bringen. Entscheidend ist
stets der "Luftraum" des malerischen und zeichnerischen
Objektes, in dem ein Zusammenfließen von Stille und Bewegung,
von Ausdehnung und Platzbestimmung möglich wird.
Aus der Kontaktnahme- der Künstlerin mit sich,
der Umwelt und dem künstlerischen "Werkzeug" destillieren
sich die Erfahrungsspuren als bildnerische Vibrationen, die nicht
als individuelles Ereignis festgehalten und intensiviert, sondern
in den Zusammenhang einer Erscheinungsharmonie gebracht werden,
die wiederum nur über die eigene Erfahrung - letztlich die
umfassende Ein-Stellung - aufgebaut wird.
Erdmuthe Scherzer-Klingers Bilder sind sehr stark
vom eigenem Erleben geprägt. Ihre Malerei reagiert unmittelbar
auf die Umwelt, lässt sich von ihr stimulieren zu Möglichkeiten
und Unmöglichkeiten. So war es ihr nicht möglich, in den
dreiwöchigen Symposien 1997 und 1999 im Kubinhaus in Zwickledt
die kräftige Palette von Rot- und Blautönen zu verwenden,
die für sehr viele ihrer Bilder typisch ist; die Farbigkeit
wirkt hier stark zurückgenommen, um vieles "gedämpfter,
amorpher, erdiger und zustandsgebundener." (Martin Hochleitner)
Für die Künstlerin ist es wichtig, in das
innerste Wesen der sie umgebenden Materie vorzudringen, diese mit
sich selbst in Beziehung zu setzen durch Transformation in Farbwerte.
Wesentlich für ihre Bildfindung ist der Dialog mit anderen
künstlerischen Disziplinen. In Performances mit Musikern und
Sprechern, bei Theaterproben entstehen Klang- und Sprachbilder,
in denen Erdmuthe Scherzer-Klinger versucht, eine "Schnittstelle
zu setzen, zwischen Wahrnehmung und Interpretation, zwischen äußeren
und inneren Rhythmen." (Peter Assmann )
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