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Günter Brus

Vordenken - Nachdenken
Zeichnungen, Photos


 GALERIE AM STEIN
 21.11.2009 - 24.01.2010

Vernissage: am Freitag, den 20. November 2009, um 20:00 Uhr
Es spricht: Prof. Dr. Wieland Schmied
Der Künstler ist bei der Eröffnung anwesend.



Monika Perzl versammelt seit 20 Jahren Künstler internationaler Reputation in ihrer Schärdinger Galerie am Stein. Zum Ende des Jubiläumsjahres zeigt sie nun ganz besondere Arbeiten von Günter Brus.

Arnulf Rainer, Hermann Nitsch, Markus Wilfling und Michael Kienzer haben sich heuer mit besonders erlesenen Kunstwerken in der Galerie am Stein präsentiert und damit das Fachwissen, den Spürsinn und die Konsequenz von Monika Perzl gewürdigt.

Nun stellt auch Günter Brus bis 24. Jänner 2010 eine außerordentliche Werkschau vor. Die siebte Einzelausstellung in Schärding zeigt repräsentative Arbeiten des Staatspreisträgers, die ab den 70er Jahren entstanden sind. Bilddichtungen, Serien, Zeichnungen, Grafiken und Aktionsmappen, die Privates öffentlich machen und auch aufzeigen, wie scharfsinnig die Ikone des Aktionismus Schwachstellen von Selbstverständlichem findet. Fremd und überraschend bringt Brus (70) unsere Regeln oder Normen zu Papier. Seine Bild-Dichtungen nehmen ihren Einfluss auf die Betrachter und drängen in das Unbewusste. Bilder die sprechen und Worte die voll von Bildern sind haben von Monika Perzl bis 24. Jänner in ihrer Galerie den Raum und die Stille bekommen, die nötig ist, um einzutauchen und soweit möglich das Wesen des Künstlers und seiner Arbeiten zu erkunden.

„Kunst wurde für Günter Brus eine beständige Balance auf der Schmerzgrenze“, erläuterte Prof. Wieland Schmied bei der Eröffnungsrede – vor den sich dicht drängelnden Eröffnungsgästen (Besucher, Sammler, Künstlerkollegen) aus dem In- und Ausland - den künstlerischen Werdegang von Brus. Und weiter „Welchen Weg die Künstler des Aktionismus wählten, sagt uns ein damals häufig gebrauchter Begriff, der zeitweise fast so etwas wie ein Synonym für den Aktionismus war. Der Begriff „direkte Kunst“. Der direkte Weg führte über die Verwundung, über die Selbstverletzung, die Selbstverstümmelung und damit über den Schmerz. Denn es gibt nichts Wirklicheres als den Schmerz. So wurde der mit dem Stift oder der Feder gezogene Strich auf dem Papier ersetzt durch den mit der Rasierklinge gezogenen Schnitt in die Haut“. 

Der Staatspreisträger (1996) Brus hat sich in der Kunstgeschichte seinen Platz erobert. Weniger bekannt, ist, dass der Aktionist und Zeichner auch ein umfangreiches Druckwerk, Bühnen- und Kostümentwürfe, sowie Kinderbücher geschaffen hat.