Galerie 422 Margund Lössl präsentiert vom 17. Mai bis 21. Juni 2025 eine Gruppenausstellung mit vier aufstrebenden künstlerischen Positionen: Michaela Kessler, Julian Khol, Lavinia Lanner und Jörg Reissner.
Die Ausstellung bietet einen vielschichtigen Einblick in aktuelle künstlerische Praktiken, die zwischen Zeichnung, Malerei und Skulptur oszillieren und Grenzen zwischen diese Medien auflösen. Die gezeigten Werke sind durch eine intensive Auseinandersetzung mit Linie, Raum, Körper und Materialität charakterisiert. Besonders die flächigen Arbeiten weisen eine bemerkenswerte Plastizität auf. Die bewusste Reduktion auf wenige Farben und die Fokussierung auf Linien und die Essenz des Dinglichen entfalten eine skulptural anmutende Qualität.
Durch ihre unterschiedlichen Herangehensweisen und Ausdrucksformen zeichnen die vier Künstler:innen ein facettenreiches Bild aktueller künstlerischer Praktiken, das neue Perspektiven auf das Zusammenspiel von Linie, Raum und Körper eröffnet. Die Ausstellung lädt dazu ein, sich auf eine visuelle Reise zu begeben, die zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion changiert und dabei die Grenzen zwischen den Medien hinterfragt.
Michaela Kessler
Michaela Kesslers künstlerische Praxis setzt sich mit dem Körper und dessen Bedeutung bei der Konstruktion sozialer Rollenbilder auseinander. Mit dokumentenechtem, blauem Kugelschreiber erschafft sie amorphe, organisch wirkende Gebilde, die Reminiszenzen an Körperteile aufweisen. Ihre intuitive Arbeitsweise ermöglicht es ihr, Empfindungen des Körpers in eine unverwechselbare visuelle Sprache zu übersetzen und dabei grundlegende Fragen nach Identität zu erforschen.
Julian Khol
In seinen seriell angelegten Werken versucht Julian Khol, dem Wesen der Dinge und des Menschen auf den Grund zu gehen. Mit seinem expressiven, offenen Duktus formt er Schicht um Schicht, um das Außen hinter sich zu lassen und ins Innere vorzudringen. Sein Werk changiert zwischen realistischer Erkennbarkeit und Abstraktion und eröffnet einen Raum für kontemplative Tiefe sowie eine sinnliche Erfahrung.
Lavinia Lanner
Die Zeichnungen von Lavinia Lanner entstehen aus feinen, konzentrierten Bleistiftstrichen, die abstrakt-amorphe Gebilde formen. Durch die Vergrößerung und Kontextverschiebung dieser Formen verleiht sie ihnen neue Bedeutung und bewegt sich dabei zwischen Ambiguität und Klarheit.
Jörg Reissner
Jörg Reissner erforscht in seinen Arbeiten die grundlegenden Kategorien von Raum, Tiefe und Fläche, indem er das Bild nicht nur als Medium, sondern als Objekt begreift. Mit einer reduzierten Farbpalette aus Schwarz, Weiß und Grautönen schafft er durch Schichtungen sowie Bögen und Kurven rhythmische Strukturen, die zwischen Malerei und Skulptur oszillieren. Seine Werke vereinen minimalistische Strenge mit beeindruckender Vielschichtigkeit.