Markus Prachensky - am 21. März 1932 in Innsbruck geboren
- studierte in Wien Architektur und Malerei und gründete 1956
gemeinsam mit den Malern Hollegha, Mikl und Rainer die Gruppe "Galerie
nächst St. Stephan" - angeregt durch den engagierten Mentor
und Förderer der künstlerischen Avantgarde in Wien, Monsignore
Otto Mauer.
Nach einer von Mondrian beeinflussten geometrischen Frühphase
entwickelte Prachensky ab 1956 seine unverwechselbare tachistische,
am internationalen Informel orientierte abstrakt-expressive Malweise.
Die Farbigkeit ist auf wenige Farbtöne reduziert und erhält
dadurch besondere Signalwirkung. Von dynamisch gesetzten, den Pinselduktus
deutlich belassenden Farbbalken ausgehend, fand er zu immer freieren,
kalligraphisch bestimmten Formationen. Entsprechend der formalen
Expression setzte er jahrelang nur ein vehementes, zur Auseinandersetzung
zwingendes Rot. "Rot ist ein Farbe des pulsenden Lebens, der
feurigen Bewegtheit, ein Anzeichen des schäumenden Flusses
von inneren Ereignissen, eine explosive Farbe, die Gefahr aus der
Rasanz der Lebensvorgänge signalisiert", wie es Monsignore
Otto Mauer treffend beschreibt. Während seines Paris-Aufenthaltes
1957 lernte er Künstler wie Soulages und Mathieu kennen, entwickelte
aber dessen ungeachtet seine eigene künstlerische Identität
weiter. Seit jeher hat Markus Prachensky in Zyklen gearbeitet. Reisen
bilden hierbei einen wichtigen Faktor für den Künstler,
um stets neue ästhetische Eindrücke zu erhalten. Bis in
die Mitte der siebziger Jahre war Prachenskys Malerei auf Rottöne
konzentriert, bevor Eindrücke aus Süditalien - beispielsweise
in der Serie Puglia Marina - zum Rot auch Schwarz und Gelb auf die
rohe Leinwand brachten. Südliche Landschaften, die Farben und
Formen Italiens, Felder in Sardinien, megalithische Dolmen, Tempel
in Ägypten, Felsschichtungen, Insellandschaften etc. wurden
während der achtziger und neunziger Jahre Kern seiner mehrfarbigen
Zyklen. Arbeitsaufenthalte in Paris, Berlin, Stuttgart, Los Angeles,
Italien, Ägypten, Asien u.a. sowie zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen
im In- und Ausland brachten Prachensky - dem wichtigsten Vertreter
des abstrakten Expressionismus und Informel in Österreich -
internationalen Ruhm und Anerkennung.
Von 1983 bis 2000 lehrte Markus Prachensky als Professor für
Malerei an der Wiener Akademie der bildenden Künste.
|


|