
Blaue Weltortdichte 2012 Öl/LW 160x140
„Der Blick geht durch viele Schichten, durch Erde, Sand, Kiesel, geht durch Flechtwerk, Moos, Gestrüpp, bleibt immer wieder hängen, verfängt sich an Stacheln und Dornen und dringt nur mühsam an die Oberfläche, ans Licht. Kleines wirkt groß und Großes klein, überall stößt das Auge auf Wucherungen, Knollen, Wurzeln. Nachtschattengewächse herrschen in dieser Welt. Umso überwältigender trifft uns das Wunder des Lichts, wenn der Blick schließlich zu ihm vordringt. Licht ist das Ziel allen Wachstums, es lässt die Farben erblühen und öffnet uns die Augen. Licht bedeutet Glück, sagen die Bilder von Gunter Damisch.
Sein Werk sei »so etwas wie ein mikroskopischer oder kosmischer Garten« hat Gunter Damisch 1995 einmal geäußert und dabei vom »Schlamm, aus dem die Bilder steigen« gesprochen, der »gepflügt, besät, begossen« zu »fruchtbarem Boden« wird. Die Identität von Großem und Kleinem, die Spiegelung des einen im anderen, die Vertauschung der Dimensionen zieht sich wie ein Leitmotiv durch das Werk von Gunter Damisch. So lässt sich sagen, dass bei Damisch Einzeller, Infusorien und Samenfäden sich zu galaktischen Haufen ballen können, dass bei ihm der Blick durchs Mikroskop zugleich die Ansicht eröffnet, die das Fernrohr vermittelt, und dass Ursuppe, Urschlamm, Urnebel unseres irdischen Daseins kaum vom gestirnten Himmel mit seinen schwarzen Löchern und seinen Sternennebeln zu unterscheiden sind.“
Dr. Wieland Schmied
KURZBIOGRAFIE GUNTER DAMISCH
1958 |
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Geboren in Steyr / Oberösterreich |
1977 |
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Matura in Linz |
1977 - 1983 |
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Akademie der Bildenden Künste, Wien
Meisterklasse Prof. Max Melcher und Prof. Arnulf Rainer
Diplom der Grafik |
1983 |
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Römerquelle Kunstpreis |
1985 |
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Otto Mauer Preis
Max Weiler Preis |
1991 |
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Karl Rössing Preis |
1992 |
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Gastprofessur an der Akademie der Bildenden Künste, Wien
Meisterklasse für Grafik |
1995 |
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Preis der Stadt Wien |
1996 |
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Anton Faistauer-Preis für Malerei des Landes Salzburg |
1998 |
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Ordentliche Professur an der Akademie der Bildenden Künste, Wien
Preis bei der 2. Internationalen Grafiktriennale, Prag
Oberösterreichischer Landeskulturpreis für Grafik |
2011 |
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Würdigungspreis Land Niederösterreich |
lebt und arbeitet in Wien und Freydegg. Seit 1982 zahlreiche Einzelausstellungen im In- und Ausland.
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