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Madge Gill

"Post Card", Tuschzeichnungen

 GALERIE CHOBOT
 08.04. - 24.05.2006

Vernissage: am Freitag, den 8. April 2006, um 19.00 Uhr


Madge Gill (1982–1961)  kommt in einem Londoner Vorort zur Welt. Sie wird von Mutter und Tante aufgezogen, die ihre Existenz jahrelang geheim halten. Als junges Mädchen kommt sie zunächst in ein Waisenhaus und geht später nach Kanada, wo sie als Magd auf einem Bauernhof arbeitet. Mit 19 Jahren Kehrt Gill nach London zurück und arbeitet dort als Krankenschwester. Um 1903 wird sie von ihrer Tante, bei der sie auch wohnt, in den Spiritismus und die Astrologie eingeweiht. Vier Jahre später heiratet sie und bringt drei Söhne zur Welt, darunter einen tot geborenen. Als ihr zweites Kind 1918 an der Spanischen Grippe stirbt, erkrankt Gill schwer und erblindet auf dem linken Auge. Ein Jahr nach diesem Trauerfall fängt sie an zu zeichnen, zu schreiben und zu sticken und kreiert ein Kleid von großer Raffinesse. Geführt von ihrem Geist, den sie „Myrninerst“ nennt, arbeitet Gill sehr schnell, im Stehen, nachts, beim Schein einer Öllampe.

Als Malgrund verwendet sie Karton oder Kaliko. Immer wieder skizziert sie mit Tusche oder Kugelschreiber Frauenköpfe mit Hut vor einem architektonisch–geometrischen Hintergrund.

Nach ihrem Tod entdeckt man in ihrer Wohnung mehrere Hundert Kompositionen, die in Schränken gestapelt sind.