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Helmut Newton

"Photos signiert 1976 - 1978"

 GALERIE CHOBOT
 15.09. - 29.10.2005

Vernissage: Donnerstag 15. September  2005, 17-22 Uhr


Der berüchtigte Sattel auf der Frau im Bett ist brutal und raffiniert. Die Jagd findet im Schlafzimmer statt. Wird das Pferd den Reiter abwerfen, oder werden sie die Beute gemeinsam teilen.

„Während der ganzen sechziger Jahre habe ich mein möglichstes getan, ihnen die sexuell aufreizendsten Modephotos anzudrehen. ich kam frisch vom Busch und habe vollkommen instinktiv gegen die schreckliche Milde jener Zeit angearbeitet.

In einer unnachahmlichen Mischung aus Erotik, unterkühlter Eleganz und dekadentem Luxus spiegeln Newtons Bilder die Obsessionen menschlicher Eitelkeit, vom weiblichen Exhibitionismus bis zum männlichen Voyeurismus, auf höchstem ästhetischen Niveau.

Helmut Newtons Genie bestand darin, dass der er sich von der Welt des Glamour, der Maskerade und des schönen Scheins, in der er sich bewegte, nicht blenden ließ, sie vielmehr grell ausleuchtete und exponierte – in brillanten Photographien, die mehr sind als das, was sie zeige.

Ein Fetisch hat nicht nur die Aufgabe, zusammen mit der rituellen Handlung die Angst in einer kontrollierbaren Distanz zu halten; er ist genau wie die Puppen immer auch ein Versuch, das Andere zu überwinden. Fetische sind bisexuell. Newton wagt es, den weiblichen Körper in herausfordernder Eigenständigkeit zu zeigen. Diese Körper sind durch nichts zu besiegen.


Helmut Newton, 1920 in Berlin geboren, starb im Jänner 2004 bei einem Autounfall in Hollywood. Als Sechszehnjähriger hatte er seine Karriere bei der berühmten Photographin Yva begonnen. Mit nach achtzehn emigrierte er nach Australien, bekam die australische Staatsbürgerschaft, kam mit einem Vogue Vertag nach London, ließ sich 1957 in Paris nieder und lebte seit den 1980er Jahren in Monte Carlo und Los Angeles. Seine erste von zahlreichen folgenden Einzelausstellungen hatte er 1975 in Paris.